2015 wechselte Joshua Kimmich vom VfB Stuttgart zum FC Bayern, avancierte schnell zum Leistungsträger und ist heute eines der prägenden Gesichter des deutschen Rekordmeisters: Plötzlich soll ein Abschied aus München allerdings eine "ernsthafte" Option sein.
Dass der internationalen Fußball-Elite Interesse an einer Verpflichtung von Joshua Kimmich vom FC Bayern nachgesagt wird, ist längst keine Überraschung mehr, wirklich Fahrt nahmen die Spekulationen aber nie auf - das könnte sich nun ändern. Mit der spanischen "Mundo Deportivo" bringt ein für gewöhnlich gut informiertes Blatt den Kapitän der deutschen Fußball-Nationalmannschaft mit einem Engagement beim FC Barcelona in Verbindung.
Demnach hat sich für Barca in den vergangenen Monaten die "unerwartete Gelegenheit" ergeben, Kimmich den Mund wässerig zu machen. Der 28-Jährige soll sich "ernsthaft" damit beschäftigen, "ein neues Abenteuer außerhalb der Bundesliga" zu wagen, berichtet "Mundo Deportivo".
Ein Umstand, den man bei den Katalanen angeblich mit Begeisterung registriert hat. Erste Bemühungen, den Deal einzutüten, sollen bereits in die Wege geleitet sein.
Befeuert werden die Aussichten dem Bericht zufolge dadurch, dass sich Kimmich in München nicht mehr vollkommen wohlfühlt. "Die Stimmung in der Umkleidekabine ist nicht die beste, es gibt mehrere Gruppen", begründet der Bericht. Außerdem soll Kimmich die überraschende Entlassung von Trainer Julian Nagelsmann verstimmt haben. Der Mittelfeldspieler gehörte zu den Spielern, die sich anschließend öffentlich hinter Nagelsmann stellten.
Ein Wechsel zum FC Barcelona, der mit Xavi einen Trainer hat, der auf Kimmichs Position im zentralen Mittelfeld zu den größten Fußballern der Geschichte zählt, soll für Kimmich "sehr reizvoll" sein. In Barcelona will man diesen Umstand angeblich ausnutzen und mögliche Gespräche schnell vorantreiben, ehe auch andere Vereine Kimmich auf ihre Agenda setzen. Vor allem Manchester City um Ex-Bayern-Coach und Kimmich-Förderer Pep Guardiola wird als potenzieller Konkurrent gehandelt.
Kimmich zum erschwinglichen Preis? FC Bayern dürfte kaum mitspielen
Eine große Hürde auf dem Weg zu einem Deal dürfte allerdings der FC Bayern sein. In München steht Kimmich derzeit noch bis Ende Juni 2025 unter Vertrag, ein Abschied dürfte keineswegs im Interesse des deutschen Klubs sein. Barcelona soll dennoch frohen Mutes sein und sogar davon ausgehen, Kimmich für einen erschwinglichen Preis zu bekommen, heißt es durchaus überraschend weiter.
Zur Begründung werden die Wechsel von Toni Kroos und David Alaba zu Real Madrid sowie Robert Lewandowski zum FC Barcelona angeführt. Wenn ein Spieler wirklich weg will, wird Bayern ihn gehen lassen, urteilt der Bericht.
Ein wichtiger Fakt wird allerdings ausgeklammert. Kroos und Lewandowski wären in ihre letzte Saison mit den Münchnern gegangen, Alaba musste man sogar ablösefrei ziehen lassen.
Bei Kimmich ist der Verkaufsdruck zumindest 2023 nicht entsprechend hoch. Dass sich die Bayern als dankbarer Verhandlungspartner zeigen, ist eher ausgeschlossen. Zumal der Stachel des Abschieds von Lewandowski noch tief sitzt.