Thomas Müller hat seinen Stammplatz beim FC Bayern unter Cheftrainer Thomas Tuchel verloren. Seine ungewohnte Rolle als Einwechselspieler ist ein regelrechtes Politikum bei den Münchnern geworden. Ein ehemaliger Bundesliga-Trainer zieht nun einen interessanten Vergleich.
Robin Dutt war bis März dieses Jahres noch als Trainer beim österreichischen Erstligisten Wolfsberger AC aktiv, wurde dort nach Verpassen der Meisterrunde entlassen.
Zuvor arbeitete Dutt in der Bundesliga unter anderem als Cheftrainer beim SC Freiburg, Werder Bremen und dem VfL Bochum. Auch bei Bayer Leverkusen stand der Fußballlehrer unter Vertrag, wurde im April 2012 noch während seiner ersten Saison bei der Werkself vorzeitig entlassen.
Während seiner Tätigkeit in Leverkusen trainierte Robin Dutt auch Michael Ballack, der nach vier Jahren beim FC Chelsea noch einmal an den Rhein zurückgekehrt war, wo er bereits zwischen 1999 und 2022 gewirkt hatte.
Unter Dutt fand sich Ballack immer häufiger auf der Ersatzbank wieder, eine ähnliche Situation also wie derzeit mit Thomas Müller beim FC Bayern.
Im Gespräch mit "Sky" erinnerte sich Dutt an die damalige Zeit: "Ich kam damals von Freiburg nach Leverkusen, hatte noch nicht die große Erfahrung im Rücken. Da habe ich sicherlich im Umgang den einen oder anderen Fehler auch gemacht, mangels Erfahrung", gab der heute 58-Jährige unumwunden zu.
Ex-Ballack-Coach verweist auf "gewisses Klima" innerhalb einer Mannschaft
"Bei solchen verdienten Spielern wie Michael Ballack oder nun Thomas Müller, auch wenn sie nicht regelmäßig spielen, musst du es versuchen so zu moderieren, dass sich alle als ein Teil des Ganzen sehen. Das ist die Königsdisziplin des Trainers - bei Bayern noch mehr als bei Leverkusen. Im Nachhinein hätte ich natürlich auch ein paar Dinge anders gemacht", führte Dutt aus, der in Deutschland bis 2019 in Bochum trainierte, ehe er 2021 in Österreich beim WAC anheuerte.
Ballack hatte unter Dutt seinen Stammplatz in Leverkusen als damals 35-Jähriger ebenfalls verloren, war aber innerhalb der Mannschaft und der Anhängerschaft noch immer hoch angesehen.
Es gehe bei vermeintlich ehemaligen Weltklasse-Spielern wie Michael Ballack oder nun Thomas Müller nicht immer darum, sie nur in absoluter Bestform aufzustellen, erkannte Dutt erst später.
"Öffentlich und intern habe ich gesagt, dass die Spieler spielen, die ich für die Besten halte. Mit der Zeit merkt man aber auch, dass für eine gute Leistung nicht nur die besten Einzelspieler, sondern auch ein gewisses Klima in der Mannschaft, im Verein gebraucht wird", erklärte Dutt.
Um die derzeit schwierige Situation zu handeln, sei besonderes Fingerspitzengefühl von Thomas Tuchel vonnöten, so sein Trainerkollege.




























