Mit Borussia Dortmund und dem Thüringer HC sind beim Final Four um den Europapokal erstmals zwei deutsche Teams vertreten. Für den Frauen-Handball hierzulande ist das ein gutes Signal.
Borussia Dortmund gegen den Thüringer HC - ein deutsches Duell um den Europapokal? Beim Gedanken an das greifbare Traumfinale der European League funkeln Alina Grijseels' Augen. "Für den deutschen Frauen-Handball wäre das ein echtes Ausrufezeichen", sagte die BVB-Anführerin vor dem Finalturnier im zweitwichtigsten Europapokal dem "SID".
Um beim Final Four in Graz die Nachfolge der SG BBM Bietigheim antreten zu können, müssen der BVB und der THC jedoch zunächst ihre dänischen Halbfinal-Hürden überwinden: Die Schwarz-Gelben treffen am Samstag (18.00/DAZN) auf Nyköbing Falster HK, zuvor (15.30 Uhr/DAZN) kämpft Thüringen gegen Titelfavorit Ikast Handbold um das Final-Ticket für Sonntag (18 Uhr/DAZN).
Die Vorfreude auf das erste Final Four mit zwei deutschen Teams ist auf beiden Seiten enorm. "Wir freuen uns wahnsinnig - und das seit Wochen", sagte DHB-Kapitänin Grijseels, die zugleich forsch formulierte: "Wir fahren dahin, um den Titel zu gewinnen. Wir sind in der Außenseiterrolle, das liegt uns in dieser Saison aber sehr gut."
Auch THC-Coach Herbert Müller setzt gegen Ikast, den wohl schwersten Gegner des Finalturniers, auf den Überraschungseffekt. "Wir werden alles, alles reinwerfen, um den großen Favoriten ins Stolpern zu bringen und ihn am besten umzustürzen. Wir freuen uns riesig", sagte der 60-Jährige: "Wir haben eine wohltuende Außenseiterrolle. Wir werden alles dransetzen, um ins Finale zu kommen." Sein Versprechen: "Wir werden kämpfen bis zum Umfallen."
Für Bundestrainer Markus Gaugisch, der mit Bietigheim im Vorjahr nach zwölf Jahren erstmals wieder einen internationalen Titel nach Deutschland holte, ist die Teilnahme der beiden Bundesliga-Rivalen ein äußerst positives Signal. Dies könne "dem Frauenhandball das Selbstbewusstsein geben, dass wir uns auf Klubebene und auch in der Nationalmannschaft auf einem aufstrebenden Weg befinden", sagte der 49-Jährige.
Mit Bietigheim war er in der Champions League in der Gruppenphase ausgeschieden. Dennoch werden beim Final Four in Budapest am 3. und 4. Juni auch deutsche Farben vertreten sein: Die Nationalspielerinnen Emily Bölk und Alicia Stolle kämpfen mit Ferencvaros Budapest um Europas Handball-Krone.