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Becker-Mentor mittendrin! Wirbel um ATP-Turnier

Die ungewöhnlichen "Ballmädchen" stehen Spalier beim Tennis-Turnier in Madrid
Die ungewöhnlichen "Ballmädchen" stehen Spalier beim Tennis-Turnier in Madrid
Foto: © IMAGO/Antoine Couvercelle / Panoramic
13. Mai 2023, 07:10
sport.de
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Dass Jan-Lennard Struff als erster Tennis-Spieler der Geschichte in Madrid als Lucky Loser das Finale eines Masters-Turniers erreichte, begeisterte Fans und Experten. Knapp eine Woche nach dem überraschenden Siegeszug des Deutschen stehen nun allerdings die Veranstalter in der Kritik.

Stein des Anstoßes: Anders als auf der Tennis-Tour üblich waren in Madrid keine Ballkinder im Einsatz, den Job übernahmen bei den Spielen der Männer stattdessen Models, die aus ganz Spanien rekrutiert wurden. Vor allem das Outfit der Frauen - ein knappes Top, das viel Bauch zeigte, sowie ein kurzer Rock - fand dabei nicht nur Anklang.

"So werden Frauen diskriminiert, weil sie als Vergnügungsobjekte dargestellt werden und als Dekoration dienen", zitiert "Bild" Soledad Murillo, die Staatssekretärin für Gleichstellung der spanischen Regierung.

Pilar Calvino, die Sprecherin der spanischen Vereinigung von Frauen im Profi-Sport, geht sogar noch weiter und moniert: "Es handelt sich um eine Form sexistischer Gewalt, die so weit verbreitet ist, dass die Menschen sie gar nicht bemerken."

Das umstrittene Vorgehen hat übrigens Tradition. Bereits 2004 führte Boris Beckers Mentor Ion Tiriac, der damals als Turnierdirektor in Madrid die Verantwortung trug, die Schönheiten auf dem Court ein.

Tennis: Ion Tiriac fiel mehrfach unangenehm auf

2006 setzte man bei den Frauen-Spielen auch männliche Models ein, nahm davon aber wieder Abstand. Aus heutiger Sicht ein sehr eine fragwürdige Entscheidung. Das gilt sicher auch dafür, dass die Models nicht älter als 28 Jahren alt sein dürfen.

Dass die Idee auf Tiriacs Mist gewachsen ist, lässt sie auch nicht unbedingt in einem guten Licht dastehen.

Der 84-Jährige fiel bereits mehrfach mit unverblümt sexistischen Aussagen auf. Unter anderem äußerte er Kritik daran, dass Männer und Frauen das gleiche Preisgeld erhalten und sprach Serena Williams ihre Weiblichkeit ab.

Auf der anderen Seite darf man hinterfragen, warum den Job ansonsten ausgerechnet Kinder machen. Zum einen enden die Spiele teils sehr spät, zum anderen werden die Ballmädchen und -jungen häufig kaum für ihre Aufgabe entlohnt.

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