Packende Spiele, Tränen auf der Tribüne und ein runder Ablauf: Die deutsche Meisterschaft im Tischfußball in Frankfurt vergangenes Wochenende war ein voller Erfolg.
Der Turnierleitung des DTFB gelang ein perfekt getaktetes Turnier, Eintracht Frankfurt Tischfußball stellten Location, Verpflegung und so beste Bedingungen für die Athleten und Athletinnen aus ganz Deutschland.
Übergetragen wurden die Wettkämpfe vom Streaming-Team von Foosball TV, denen eine Kickerproduktion in noch nie da gewesener Qualität mit guten Quoten gelang.
So erlebte man spielfreudige Sportlerinnen und Sportler, sodass am Ende der deutschen Meisterschaft ein großer Sieger hervorging – der Tischfußball.
Das sah auch DTFB-Präsident Klaus Gottesleben bei der Siegerehrung so: "Sinnbildlich war dieses Finale. Wir haben besten Sport gesehen und das alles fair. Die Atmosphäre und die Werte, die hier gezeigt wurden sind ganz herausragend".
Hochgeschwindigkeitskickern im Finale
Damit spielte er an auf das Einzelfinale der Herren zwischen dem späteren Champion Nico Wohlgemuth und Vizemeister Alex di Bello.
Die beiden lieferten sich einen Fight bis zum letzten Ball. Strategisches Hochgeschwindigkeitskickern am Rande der physikalischen Gesetze, immer wieder unterbrochen von Applaus auf der Tribüne.

Apropos Tribüne: Tischfußballturniere galten bislang noch nicht als Stimmungskracher. Doch diese DM hat gezeigt, dass das nicht so bleiben muss.
Beim Herrenfinale im Doppel am Samstag Abend kämpften sich Adrian Sutaj und Björn Krutzki durch das von Weltklasseleuten gespickte Feld.
Am Ende fehlten dem Hamburger Doppel nur Nuancen, Edeltechniker Felix Droese (Münster) und Nationalspieler Thomas Haas (Köln) hatten die Nase vorn.
Tränen und gute Stimmung
Nach dem letzten Ball flossen in Teilen des Hamburger Anhangs die Tränen. Die Lautstärke und Stimmung waren insgesamt sehr gut - noch nicht ausgelassen, aber ein Quantensprung zu Turnieren aus der Vergangenheit.
Auch da steckt der Tischfußball in der Entwicklung, nämlich von Fan- und Zuschauerkultur. Das Potential des Ganzen wurde allemal für alle greifbar.
Und diese Stimmung übertrug sich auch über die TV-Bilder nach außen. Über 200.000 Aufrufe hat der Sonntag auf dem Twitch-Kanal "Foosball TV" bereits.
Beim Finale im Damen Einzel sahen rund 5.500 Leute zu, als die Favoritin My Linh Tran ihren Anspruch, die beste Frau der Tischfußball-Welt sein zu wollen, eindrucksvoll gegen die Newcomerin Djamila Nader untermauerte.
Genau wie Djamila tragen auch die frisch gebackenen Doppelchampions Julia Wohlgemuth und Sanna Dibowski das Trikot des Bundesligateams Fooszination Hamburg.
Die Beiden siegten gegen ihre Vorbilder Pia Merbach von Eintracht Frankfurt und die nahezu unbesiegbare Tran. "Die Entwicklung bei den Damen ist so rasant und super für unseren Sport", so Tran.

Doppelrolle für Pia Merbach von Eintracht Frankfurt
Pia Merbach war übrigens in einer Doppelrolle unterwegs: Nicht nur am Tisch, sondern als Spartenchefin bei Gastgeber Eintracht Frankfurt freute sie sich auch über das Wertesystem und das Potential des Kickerns.
"Wir haben Rollstuhlfahrer hier, die Senioren, alles mischt sich. Beim Kickern gibt es keine physische Hürde oder Ähnliches. Das macht das Spiel auch so besonders", schwärmte Merbach.
In den kommenden Tagen stellen wir euch die amtierenden Champs der DM 2023 etwas genauer und ausführlicher vor.
Bruno Tschoner
Die Gewinner:innen aller Disziplinen im Überblick:
Mixed:
- Nico Wohlgemuth - Sabine Brose
- Semin Mensah - Stefanie Schmid
- Julian Wortmann - Jennifer Hanschmann
Herren Doppel:
- Thomas Haas - Felix Droese
- Adrian Sutaj - Björn Krutzki
- Mick Kunath - Max Hoyer
Herren Einzel:
- Nico Wohlgemuth
- Alex Di Bello
- Sebastian Jahr
Damen Einzel:
- My Linh Tran
- Djamila Nader
- Antonia Nuguid
Damen Doppel:
- Sanna Dibowski - Julia Wohlgemuth
- My Linh Tran - Pia Merbach
- Katharina Ziehr - Stefanie Schmid
Wheelchair Einzel
- Michael Brandt
- Daniel Reder
- Vicente Luis San Martin
Wheelchair Doppel
- Vicente Luis San Martin – Michael Brandt
- Andreas Scheffler – Rene Bresch
- Simon Fabrega – Daniel Reder
Senioren Ü63 – Einzel:
- Bern Baars
- Manfred Redel
- Uwe Plaspohl
Senioren Ü 63 – Doppel:
- Uwe Krüger – Martin Landwehr
- Wolfgang Lawall – Josef Cornelius
- Alfons Trapp – Manfred Redel
Senioren Ü50 – Einzel
- Dirk Droese
- Matthias Wollitzer
- Thierry Müller
Senioren Ü50 – Doppel
- Roberto Diercks – Guido Janßen
- Patrick Didion – Patrick Glocker
- Peter Groß – Jan Nicolin
Seniorinnen Einzel
- Anja Keller
- Elke Heinz-Thiry
- Bettina Kriegel
Seniorinnen Doppel
- Nicole Gabriel – Elke Heinz-Thiry