Nachdem auch das fünfte Formel-1-Rennwochenende nicht nach Maß verlief, hofft Mercedes, dass die angedachten Performance-Updates für das kommende Rennen in Imola zumindest eine kleine Wende bringen könnten. Teamchef Toto Wolff hat nun verraten, welche Teile am Sorgen-Boliden eine Auffrischung bekommen werden.
Mit gerade einmal 96 Punkten ist Mercedes in der Teamwertung derzeit deutlich abgeschlagen, liegt sogar noch sechs Zähler hinter dem überraschenden Red-Bull-Verfolger Aston Martin (102) mit Überflieger Fernando Alonso nur auf dem dritten Rang. Das Team um den amtierenden Weltmeister Max Verstappen ist mit 224 Punkten weit davongezogen.
Um den Rückstand nach fünf insgesamt enttäuschenden Rennen zu verringern, hat der ambitionierte Mercedes-Rennstall ein großes Update-Paket für den kommenden Grand Prix der Emilia Romagna, kurz Imola GP, angekündigt. Dieser wird in weniger als zwei Wochen als Auftakt der Europa-Rennen stattfinden (19.05., 15 Uhr).
Nachdem Rekordweltmeister Lewis Hamilton und sein Teamkollege George Russell die Hoffnungen an die neuen Teile schon in Miami herunterschraubten, hat nun auch Teamchef Toto Wolff betont, dass das Update keinen Quantensprung im Titelkampf bedeuten wird.
"Wir müssen unsere eigenen Erwartungen managen, denn wir bringen ein Update-Paket mit, das aus neuen Fahrwerksteilen, einer neuen Karosserie und einigen anderen Dingen bestehen wird", verriet er in einer Medienrunde nach dem Rennen in den USA. Informationen, die jedoch durchaus nach signifikanten Neuerungen klingen.
Trotzdem warnte Wolff: "Ich habe in meinen 15 Jahren in der Formel 1 noch nie erlebt, dass eine Wunderwaffe eingeführt wurde, mit der man plötzlich eine halbe Sekunde mehr Leistung herausholen kann." Er bezweifle daher sehr, "dass dies hier der Fall sein wird", so der Teamchef weiter.
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Letztendlich geht es Wolff viel mehr darum, den W14 wieder in die Spur - heißt: auf ein für Mercedes normales Leistungslevel - zu bekommen.
"Ich hoffe, dass wir zu einer stabileren Plattform übergehen können, und dann sollten wir sehen, wo die Ausgangsbasis liegt und was wir von dort aus tun können", beschrieb der 51-Jährige den weiteren Weg zurück in die Spitze.
Formel 1: Mercedes plant mit neuem Unterboden
Es sei jetzt quasi eine "größere Operation" nötig, um die Probleme in den Griff zu bekommen, die in der Entwicklung des W14 entstanden sind, führte Wolff bildhaft aus.
Auf der Suche nach mehr Abtrieb lässt man bei den Silberpfeilen daher nichts unversucht. "Wir führen eine neue Karosserie, einen neuen Unterboden und eine neue Vorderradaufhängung ein", gab Wolff detaillierte Einblicke.
Das sei "ziemlich umfangreich" und "eine ziemlich große Operation" am offenen Herz des Mercedes-Boliden. Im Simulator habe das neue Paket schon "gute Rundenzeiten" gehabt. Gut möglich also, dass der W14 bald nicht mehr so "giftig" zu fahren ist wie bisher. So jedenfalls Wolffs Hoffnungen, die Hamilton und Russell unterschreiben dürften.


