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Die Kolumne von RTL-Reporter Felix Görner

Doppel-Chance für Mick Schumacher in der Formel 1

Ist Mick Schumacher bald wieder Stammfahrer in der Formel 1?
Ist Mick Schumacher bald wieder Stammfahrer in der Formel 1?
Foto: © IMAGO/Mark Sutton
08. Mai 2023, 10:13
sport.de
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Red Bull dominiert weiter die Formel 1. Laut RTL-Reporter und F1-Insider Felix Görner hat der Große Preis von Miami gezeigt, dass kein Fahrer an die Klasse von Max Verstappen heranreicht. In seiner sport.de-Kolumne blickt Görner aber auch auf zwei Cockpit-Chancen, die sich womöglich für Mick Schumacher ergeben.

Unter den Augen von "Top Gun: Maverick"-Star Tom Cruise flog Max Verstappen am Wochenende in den USA durch das Feld. Trotz seines überlegenen Autos war das auf dem Kurs von Miami kein einfaches Unterfangen. Doch Verstappen brillierte. Für seinen Teamkollegen Sergio Pérez machte der Niederländer gar eine Lehrstunde in "Hör mal wer da hämmert" daraus: Rennstrategie, Reifenwahl, Überholverhalten, alles war perfekt.

Mit seiner Konsequenz und seiner Präzision ist Verstappen derzeit geradezu ein Überholweltmeister. Wie er das Feld von hinten aufräumte, war fantastisch. Beispielhaft für den Run war sein Windschattenüberholmanöver gegen zwei Autos in den ersten Runden, als er die sich streitenden Charles Leclerc und Kevin Magnussen im Doppelpack vernaschte - das ist Perfektion. Eine Leistung, die im Highend-Bereich der Formel 1 anzusiedeln ist, das können neben Verstappen nur wenige.

Felix Görner ist RTL-Reporter und Formel-1-Experte
Felix Görner ist RTL-Reporter und Formel-1-Experte

Ganz nebenbei bewies Verstappen erneut, was für ein guter Reifenflüsterer er ist, indem er zeigte, wie lange man auf den harten Pneus draußen bleiben kann. Ein rennentscheidender Move. Gleichzeitig schaffte er den Ritt auf der Rasierklinge und pflügte sich trotz Reifenflüsterei aggressiv nach vorn. 

Jeder, der nach den ersten vier Rennen noch an ihm gezweifelt hat oder gehofft hat, dass es einen spannenden WM-Zweikampf mit Pérez geben wird, der muss sich nur den Miami-GP anschauen. Dort sah man den Unterschied zwischen Verstappen und einem eigentlich sehr, sehr guten "Checo" Pérez. Es ist eben doch noch eine kleine Klasse dazwischen.

Und so war das fünfte Rennen letztlich auch ein Knackpunkt im WM-Fight: Denn auf dem Straßenkurs von Miami - eigentlich eine ausgewiesene Stärke von "Checo" Pérez - triumphierte am Ende Verstappen und setzte damit ein klares Ausrufezeichen.

Mick Schumacher mit Cockpit-Chance in der Formel 1?

Das zweite wichtige Thema in Miami, vor allem aus deutscher Sicht: Für Mick Schumacher gibt es Hoffnung auf eine schnelle Rückkehr in ein Formel-1-Cockpit.

Der erste Grund: Die schwachen Leistungen von Logan Sargeant bei Williams, dort, wo auch Schumacher vor der Saison lange Thema war. Der US-Amerikaner wirkt überfordert, der Abstand zu Alex Albon ist groß. Das Gute aus Schumachers Sicht: Williams ist ein von Mercedes gesteuertes Team. Nicht nur durch die Motoren, die vom deutschen Autobauer kommen, auch Silberpfeil-Teamchef Toto Wolff hat als Teilhaber mächtigen Einfluss. Williams könnte eine realistische Option für Schumacher sein, gerade jetzt, wo mit dem früheren Mercedes-Ingenieur James Vowles ein neuer Teamchef am Ruder ist. 

Schumacher sollte weiter kräftig bei Williams anklopfen und wenn er aus der Mercedes-Gerade herausgeht, dort immer mal vorbeischauen. Wer weiß, vielleicht passiert ein Wechsel früher als man denkt. Wenn Sargeant so weiterfährt, kann ich mir gut vorstellen, dass Mick Schumacher schon in dieser Saison eine Chance bekommt. 

Der zweite Grund: Auch bei AlphaTauri wäre Schumacher fast gelandet, Teamchef Franz Tost hätte ihn gern geholt. Auf Drängen von Red Bull wurde dann aber Nyck de Vries beim Schwesterteam ins Cockpit gesetzt. Und dieses Unterfangen ist bisher ebenfalls ein Rohrkrepierer. De Vries hält nicht das, was er versprochen hat, dabei waren die Hoffnungen groß, nachdem er noch im letzten Jahr bei seinem Einsatz als Ersatzfahrer bei Williams zwei Punkte holte. 

Mick Schumacher jedenfalls hat nun möglicherweise zwei Optionen. Die größte dürfte sich ihm bei Williams bieten, eine weitere gibt es eventuell bei AlphaTauri, je nachdem, wohin das Team verkauft wird. Für den Deutschen bietet sich also nach fünf Rennen schon ein Hoffnungsschimmer, dass er bald wieder in der Formel 1 fahren kann. Das wäre wirklich gut für ihn.

Formel 1: Ferrari, die rollende Baustelle

Das dritte große Thema in Miami: Der Verlierer Ferrari. Trotz des Teamchef-Wechsels von Mattia Binotto zu Fred Vasseur bleibt die Scuderia eine rollende Baustelle.

Das Auto liefert nicht die gewünschte Leistung, die Fahrer sind fehlerbehaftet. Selbst gute Piloten wie Charles Leclerc oder Carlos Sainz machen sich auf diese Weise das Wochenende kaputt.

Und wo ist der Fortschritt bei Ferrari? Das ist eher wieder "Mamma Mia!". Vor dem wichtigen Rennen in Imola ist noch keine Lösung der Probleme in Sicht.

Es brennt der Baum bei Ferrari. Die aktuellen Leistungen kommen in der Chefetage bei Ferrari und bei Fiat nicht gut an. Vasseur muss einen kühlen Kopf bewahren, die Ungeduld bei Ferrari ist groß ist, vor allem bei den Bossen. Nach fünf Rennen muss man konstatieren: Ferrari hat einen Rückschritt gemacht. 

Felix Görner

Fahrerwertung

#FahrerTeamPunkte
1AustralienOscar PiastriMcLaren336
2GroßbritannienLando NorrisMcLaren314
3NiederlandeMax VerstappenRed Bull Racing273
4GroßbritannienGeorge RussellMercedes AMG F1 Team237
5MonacoCharles LeclercFerrari173

Miami GP 2023

1NiederlandeMax Verstappen1:27:38.241h
2MexikoSergio Pérez+5.384s
3SpanienFernando Alonso+26.305s
4GroßbritannienGeorge Russell+33.229s
5SpanienCarlos Sainz+42.511s

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