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"Wenn ich verloren hätte, ..."

Schach-Weltmeister Ding Liren gibt Schock-Geständnis

Ding Liren ist der neue Schach-Weltmeister
Ding Liren ist der neue Schach-Weltmeister
Foto: © IMAGO/Sergei Fadeichev
05. Mai 2023, 08:59
sport.de
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Vor wenigen Tagen kürte sich der Chinese Ding Liren in Astana zum neuen Schach-Weltmeister und damit zum Nachfolger von Superstar Magnus Carlsen. Als neues Aushängeschild warten auf den 30-Jährigen nun ganz neue Herausforderungen. Darauf freut er sich nur bedingt, denn eigentlich war er schon bereit, seine Karriere am Brett aufzugeben. 

Es habe im Laufe seiner Karriere schon mehrere Momente gegeben, in denen er darüber nachgedacht habe, mit Schach aufzuhören, verriet Ding im Interview mit dem Weltverband FIDE. Jene Gedanken hegte er sogar kurz vor Beginn der WM-Partie gegen Jan Nepomnjaschtschi.

"Vor dem Spiel dachte ich: Wenn ich verliere, höre ich Ende des Jahres mit Schach auf", offenbarte der schüchterne Chinese konkrete Rücktrittsgedanken. Am Ende sei es aber "in die andere Richtung gelaufen", ergänzte Ding mit einem Lächeln: "Das Leben ist manchmal sehr seltsam. Am Ende wurde alles in den letzten Minuten entschieden."

Dass sich sein Leben von nun an ändern wird, liegt auf der Hand. So wirklich anfreunden kann sich Ding damit allerdings nicht. Der Chinese würde sein Leben am liebsten fernab der Öffentlichkeit führen. Aus diesem Grund verzichtete er auch darauf, die ganzen Schlagzeilen nach der WM zu lesen. 

"Um ehrlich zu sein, lese ich keine Nachrichten", sagte Ding, der nach seinem gewonnenen Titel von "gemischten Gefühlen" sprach. "Auf der einen Seite bin ich natürlich sehr stolz, Weltmeister geworden zu sein. Auf der anderen Seite muss ich jetzt aber mehr Zeit in Schach investieren", deutete er an, dass er damit nicht so wirklich glücklich ist. 

Dem neuen Schach-Weltmeister war verlieren egal

Gemischte Gefühle erlebte der Chinese auch während der Partie gegen Nepo. In einigen Spielen zeigt Ding seine ganze Klasse, in anderen beging er dagegen für ihn untypische Fehler. Einen psychologischen Tiefpunkt erreichte der 30-Jährige laut eigener Aussage in der siebten und achten Partie. 

"In der siebten Partie habe ich unter Zeitnot einen Vorteil verspielt. In der achten Partie habe ich gewusst, dass er einen Fehler gemacht hat und ich gewinne. Aber an diesem Punkt ist meine Motivation plötzlich gefallen. Ich war nicht mehr so drauf aus, zu gewinnen. Ich dachte, vielleicht wäre ich mit einer Niederlage oder einem Remis zufrieden. Das war mein mentaler Tiefpunkt", schilderte Ding, der die Weltmeisterschaft schließlich im Tie-Break für sich entschied und so zum neuen König der Schach-Welt aufstieg.

Indien
Dommaraju Gukesh
D. Gukesh
0.5
China
Ding Liren
D. Liren
0.5
10:00
Mi, 11.12.
Beendet
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