Biathlon-Legende Martin Fourcade hat sich einmal mehr in der umstrittenen "Russland-Frage" positioniert und sich für eine Rückkehr der zurzeit noch ausgesperrten Athletinnen und Athleten aus Russland und Belarus stark gemacht.
"Als Athletenvertreter und Sportler glaube ich fest daran, dass wir in Betracht ziehen sollten, Russen und Belarussen wieder an Sport-Events teilnehmen zu lassen", betonte die französische Biathlon-Legende in einem Interview, das vom Internationalen Olympischen Komitee veröffentlicht wurde.
Er habe Verständnis dafür, wie sensibel dieses Thema angesichts des fortwährenden Krieges in der Ukraine sei, ergänzte der Franzose: "Aber ich glaube, dass der Ausschluss der Athleten aufgrund ihres Passes und ihrer Nationalität diskriminierend ist und gegen die fundamentalen Werte des Sports verstößt."
Politische Überzeugung dürfe niemanden davon abhalten, an einem Sport-Wettbewerb teilzunehmen und gegen andere Sportler anzutreten, sagte die Biathlon-Legende. "In meiner 15-jährigen Karriere bin ich für Frankreich an den Start gegangen. Aber ich habe an der Startlinie nie die Positionen oder Entscheidungen meiner Regierung verteidigt. Ich bin als Athlet, Mensch und Gegner angetreten", sagte der 34-Jährige.
Biathlon-Legende steht "zu 100 Prozent" zur Ukraine
Ein Startrecht würde Fourcade zufolge zudem beweisen, dass Sportlerinnen und Sportler aus Russland und dem Rest der Welt "über Politik und Propaganda stehen" können. "Ich weiß, dass es schwer sein kann, meine Position zu verstehen. Das ist mir bewusst. Ich bin nicht blind. Aber meine Meinung ist wie sie ist, weil ich den olympischen Werten eng verbunden bin", rechtfertigte Fourcade seinen durchaus umstrittenen Standpunkt.
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Er stehe in der Kriegs-Frage "zu 100 Prozent" auf der Seite der Ukrainerinnen und Ukrainer, betonte der Franzose: "Und das will ich auch absolut klarstellen, weil wir in einer Schwarz-Weiß-Welt leben, in der es keine Grautöne gibt. Dass ich die Rückkehr der russischen und belarussischen Athleten unterstütze, bedeutet nicht, dass ich den Krieg unterstütze. Das tue ich nicht und das werde ich auch nie tun."
