Nach seinem Traumdebüt für die BVB-Profis vor rund einem Jahr ist es um Tom Rothe ruhig geworden. Der talentierte Außenbahnspieler hat wechselhafte Monate hinter sich, steckte zwischenzeitlich in einem Tief. Edin Terzic sieht den Teenager mittlerweile wieder auf dem richtigen Weg, erwartet aber dennoch harte Arbeit von ihm.
Am 16. April 2022 war Debütant Tom Rothe in aller Munde: Völlig unerwartet berief ihn der damalige Dortmund-Coach Marco Rose für das Bundesliga-Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg in die Startelf - und 17-Jährige bedankte sich für das Vertrauen direkt mit dem Führungstor.
Am Ende gewannen die Borussen mit 6:1, Rothe wusste als linker Schienenspieler auch sonst zu gefallen. Darüber hinaus avancierte er zum jüngsten Spieler der Ligageschichte, der bei seiner Premiere sofort traf.
Seither sind sechs weitere Einsätze für die BVB-Profis hinzugekommen, sportlich hat Rothe jedoch den Anschluss verloren. In der Rückserie stand er nur gegen Köln im Kader, Trainer Terzic wechselte ihn dabei in der Schlussphase ein. Ansonsten pendelte der deutsche U19-Nationalspieler zwischen A-Junioren und U23, wo er nur selten überzeugen konnte.
"Ich hatte in den letzten Wochen und Monaten nicht meine beste Phase. Ich bin viel zwischen den Mannschaften hin und her geswitcht. Es ist schwierig, weil die U19, die U23 und die Profis immer auch ein Stück weit ein unterschiedliches System spielen. Bei der U23 war es herausfordernd, den Abstiegskampf anzunehmen und vom Kopf her immer zu 100 Prozent da zu sein", gestand Rothe im Gespräch mit den "Ruhr Nachrichten".
BVB: Rothe mit Anpassungsproblemen in der U23
Der Linksfuß gewährte zudem Einblick in die aufwühlenden Wochen nach dem Wolfsburg-Spiel.
"Nach so einem Bundesliga-Debüt, wie ich es hatte, sind die Erwartungen an mich natürlich hoch. Auch meine eigenen Erwartungen an mich selbst. Wenn man schon mal auf dem Niveau gespielt und ein Tor gemacht hat, möchte man das am liebsten von Woche zu Woche wieder erleben und bestätigen. Aber das war schwierig für mich", verriet Rothe.
Als er in der U23 Spielpraxis sammeln sollte, hatte der Youngster dann Anpassungsprobleme. "Ich habe es am Anfang ein bisschen unterschätzt, wie intensiv der Fußball in der 3. Liga gespielt wird. Gerade der körperliche Aspekt und die Aggressivität spielen eine große Rolle", so der gebürtige Rendsburger.
Terzic nimmt Rothe in die Pflicht: "Noch eine Menge Arbeit vor ihm"
Edin Terzic hat das Eigengewächs in dieser Zeit nie aus den Augen verloren.
"Tom hatte kein einfaches Jahr bei uns. Er war sofort raus mit einer unglücklichen Verletzung am Anfang der Saison. Etwas Ähnliches ist ihm passiert, als es in die WM-Pause ging und auch nachdem es im Januar wieder losging. Er hat dadurch viele Möglichkeiten verpasst, besonders in den Testspielen Erfahrungen und Minuten zu sammeln, obwohl er es in Marbella richtig gut gemacht hat", erklärte der Übungsleiter des aktuellen Bundesligazweiten.
Zuletzt habe Rothe sich "stabilisiert", ergänzte Terzic, schränkte indes ein: "Trotzdem wissen wir, dass noch eine Menge Arbeit vor ihm liegt."