Auch Tag zwei des NFL Drafts 2023 ist in den Büchern! In der zweiten und dritten Runde gingen in der Nacht von Freitag auf Samstag 71 weitere Spieler vom Board. Während sich für die Rookies dadurch ein Traum erfüllt, gibt es unter den aktuellen NFL-Quarterbacks sowohl Gewinner als auch Verlierer.
Ob nun ein gefährdeter Job oder die passenden Mitspieler - der NFL Draft kann viele Auswirkungen für einen Quarterback haben.
Für zwei aktuelle NFL-Spielmacher lief der zweite Tag in Kansas City gut, für zwei weitere Quarterbacks dagegen nicht.
Jordan Love bekommt viel Hilfe
Schon vor dem Draft konnte man Jordan Love getrost als Gewinner bezeichnen. Durch den Trade von Aaron Rodgers zu den New York Jets ist nun auch offiziell klar, dass Love der Starting-Quarterback der Green Bay Packers sein wird.
Love war in den letzten drei Jahren nur den Backup von Rodgers, er geht also bereits in seine vierte Saison und das ohne große Erfahrung. Für Team und Spieler eine spannende Situation, hat Love doch nicht viel Zeit zu zeigen, dass er der richtige Mann für die Packers ist.
Um ihren neuen Quarterback direkt richtig einschätzen zu können, stellen die Packers ihm zumindest einige neue Waffen zur Verfügung. Während man am ersten Tag mit Lukas Van Ness (Edge, Iowa) noch die Defense stärkte, sicherte sich Green Bay an Tag zwei gleich drei Passempfänger.
Neben den beiden Tight Ends Luke Musgrave (Oregon State) und Tucker Kraft (South Dakota State) wird auch Wide Receiver Jayden Reed (Michigan State) in Zukunft die Bälle von Jordan Love in Empfang nehmen.
Schultz-Ersatz für Dak Prescott
Mit Dalton Schultz verlor Dak Prescott eine seiner beliebtesten Anspielstationen. Über 200 Targets hatte der Tight End in den letzten beiden Saisons bekommen. Nach seinem Vertragsende verließ Schultz die Dallas Cowboys in der Free Agency und schloss sich den Houston Texans an.
Während auch die Cowboys an Tag Nummer eins mit Mazi Smith (Defensive Tackle, Michigan) noch die Defense stärkten, verpflichtete "Americas Team" an Tag zwei den heißersehnten Ersatz für Dalton Schultz. Luke Schoonmaker, ebenfalls von Michigan wird in der neuen Spielzeit das Cowboys-Jersey tragen.
Schoonmaker kommt mit der Empfehlung von 418 Yards und drei Touchdowns aus seiner letzten Saison in Michigan. Mit seinen Qualitäten im Blocken ist der Tight End einer der komplettesten der diesjährigen Klasse und wird Dak Prescott damit sowohl als Anspielstation als auch als Schutz dienen können.
Kein Vertrauen in Malik Willis
Schon früh ging der Blick nach Tennessee, wo sich die Titans entschlossen in der zweiten Runde hochzutraden. Mit dem 33. Pick wählten sie dann Quarterback Will Levis von Kentucky aus.
Levis galt als fast sicherer Kandidat nicht nur für die erste Runde, sondern sogar für die Top Ten. Am Ende rutschte der Spielmacher immer weiter ab und wurde erst am zweiten Tag von den Titans erlöst.
Der große Verlierer dabei ist allerdings Malik Willis. Der Quarterback wurde im Vorjahr in der dritten Runde von den Titans ausgewählt und sollte hinter Veteran Ryan Tannehill an das NFL-Niveau herangeführt werden. Der Ballverteiler startete in der vergangenen Saison auch drei Mal für Tennessee, konnte dabei aber offenbar nicht überzeugen.
Schon vor dem NFL Draft 2023 hatten sich Meldungen breit gemacht, die Titans sähen in Willis nicht den Quarterback der Zukunft und seien sogar gewillt, schon in der ersten Runde hochzutraden.
Gerade durch den 2024 auslaufenden Vertrag von Tannehill waren die Titans zum Handeln gezwungen, wenn sie Willis die Rolle als Starting-Quarterback nicht zutrauen. Der Pick von Will Levis beweist am Ende genau das und so ist Malik Willis einer der Verlierer des zweiten Draft-Tages.
Jared Goff muss liefern
Und auch die Detroit Lions sichern sich einen neuen Quarterback. In Runde drei rückt Detroit nochmal einige Plätze nach oben, um sich mit Pick 68 Hendon Hooker von Tennessee zu sichern.
Diese Entwicklung wird auch Jared Goff mitbekommen haben. Der frühere Nummer-eins-Pick der Rams geht mittlerweile in sein drittes Jahr in Detroit, wo er zuletzt auch einen guten Job machte. Mit der gebeutelten Franchise aus Michigan schaffte der Spielmacher beinahe den Sprung in die Playoffs. Vor allem mit dem deutschen Wide Receiver Amon-Ra St. Brown entwickelte er dabei eine gute Connection.
Die Leistungen von Goff sorgten zwar dafür, dass der Quarterback-Need bei den Lions keine Priorität hatte, aber restlos überzeugen konnte Goff scheinbar nicht. Nun erhält er Druck von Hooker, der allerdings noch an den Folgen eines Kreuzbandrisses laboriert.
In der kommenden Saison dürfte Goff dementsprechend erstmal seinen Job als Starter sicher haben, doch der 28-Jährige wird sich beweisen müssen, um weiter der Anführer der Lions-Offense zu bleiben.
Eine kleine Randnotiz: Goff, der bereits 2016 gedraftet wurde, ist nur drei Jahre älter als sein neuer Mitspieler und Kontrahent auf den Job als Lions-Starter.
Marcel Schmidt