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Auch Ole Einar Bjørndalen wurde gehandelt

Trainer-Beben: Ex-Biathlon-Star wird neuer Chefcoach

Simon Fourcade übernimmt das französische Biathlon-Team
Simon Fourcade übernimmt das französische Biathlon-Team
Foto: © Jan Huebner/Voigt
28. April 2023, 09:34
sport.de
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Mit ihren überraschenden Rücktritten nach dem Saisonfinale in Oslo brachten Vincent Vittoz und Patrick Favre das französische Biathlon-Team in eine unerwartete Bredouille. Nach einer langen Suche präsentierte der nationale Verband FFS nun endlich ihre Nachfolger. Einer von ihnen trägt einen Namen, der prominenter kaum sein könnte.

Wie Teamchef Stéphane Bouthiaux am Donnerstagabend gegenüber "Le Dauphine" bestätigte, wird niemand Geringeres als Simon Fourcade ab der kommenden Saison die Geschicke der französischen Männer-Mannschaft leiten. Der ehemalige Biathlet und Bruder von Legende Martin wird den Posten als Cheftrainer bekleiden, der ehemalige Sportschütze Jean-Pierre Amat wird neuer Schießtrainer. 

Fourcade war in den vergangenen vier Jahren als Trainer für den französischen Nachwuchs zuständig. Mit dem Aufstieg wird seine Arbeit nun vom Verband belohnt. 

Französische Biathlon-Stars setzten sich für Fourcade ein

"Er hat gute Erfahrung gesammelt und wird sein Wissen und seine Unbekümmertheit einbringen. Die Athleten haben uns alle wissen lassen, dass sie gerne mit ihm arbeiten würden", begründete Bouthiaux die Entscheidung pro Fourcade. Die Einstellung Amats als Schießexperten bezeichnete der Teamchef derweil als Selbstläufer: "Er verfügt über große Expertise und hat mit allen Athleten im Laufe ihrer Karriere schon einmal zusammengearbeitet."

Fourcade selbst nannte seine Beförderung eine Herausforderung, die ihn stolz mache: "Das Beste ist, dass mein Name von den Athleten vorgebracht wurde. Das ist mir sehr wichtig. Und ich bin auch dankbar, dass mich der Verband unterstützt." Er wolle nicht alles im Team revolutionieren, aber "ich werde meinen Weg einbringen", erklärte der frühere Profi.

Weiter festhalten wird der französische Verband trotz aller Zerwürfnisse an Patrick Favre. Der 50-Jährige hatte seinen Posten bei der Männer-Mannschaft am Ende der Saison niedergelegt und gemeinsam mit seinem damaligen Chefcoach Vincent Vittoz scharfe Kritik am Team geäußert. Gemeinsam mit Jean-Paul Giachino wird Favre nun das Schieß-Training der Frauen-Mannschaft um Julia Simon hauptverantwortlich leiten.

Seine Expertise habe man einfach behalten müssen, begründete Bouthiaux das Festhalten an Favre, der es zudem einen "Luxus" nannte, künftig insgesamt drei Schieß-Trainer im Team zu haben, die die Leistungen der Frauen-Mannschaft aus mehreren Perspektiven analysieren und verbessern können.

Mit der Personal-Rochade schaffte der französische Verband nach Wochen des Rätselratens nun in sämtlichen Bereichen Klarheit. Zuvor war teils wild über mögliche neue Trainer spekuliert worden. In diesem Zusammenhang fiel auch der Name von Legende Ole Einar Bjørndalen. Der Norweger zeigte sich offen gegenüber einem Engagement. Jetzt ist allerdings klar, dass der vielleicht beste Biathlet aller Zeiten auf eine weitere Chance warten muss. 

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