Der Wechsel auf der Trainerbank von Julian Nagelsmann zu Thomas Tuchel hat sich für den FC Bayern bislang als schwerwiegende Fehlentscheidung erwiesen, droht dem FC Bayern doch mittlerweile eine Saison ohne einen einzigen der angepeilten drei Titel. Der Frage, welchen Anteil der neue Chefcoach an der Misere hat, wich Hasan Salihamidzic nach der Pleite gegen Mainz 05 (1:3) zunächst einmal aus. "Schwer zu sagen", so der Sportvorstand.
Als Julian Nagelsmann vor der letzten Länderspielphase noch Cheftrainer des FC Bayern war, hatte der deutsche Branchenprimus noch große Triple-Träume. In der Bundesliga rangierte der Serienmeister der vergangenen Jahre, trotz einer 1:2-Pleite gegen Bayer Leverkusen, mit einem Zähler vor dem BVB, im DFB-Pokal und in der Champions League waren die Titel vor den Viertelfinal-Begegnungen gegen Freiburg und Manchester City noch möglich.
Doch nach Thomas Tuchels fulminanten Debüt im Spitzenspiel gegen den BVB (4:2) ist der FC Bayern komplett eingebrochen. Nur zwei Siege stehen aus sieben Spielen auf der Habenseite, mittlerweile führen die Dortmunder die Tabelle fünf Spieltage vor dem Ende an. Im Pokal und in der Königsklasse sind die Münchner ausgeschieden.
Salihamidzic sieht neuen "Tiefpunkt" beim FC Bayern
Sportvorstand Hasan Salihamidzic, der den Wechsel auf der Bank federführend verantwortete, nahm den neuen Coach trotz der weiteren Niederlage in Schutz: "Der Trainer muss erstmal die Mannschaft kennenlernen. Wir hatten jetzt ein paar Niederlagen. Jetzt müssen wir uns unterhalten, analysieren und die Sachen besser machen."
Er selbst wolle zunächst einmal "mit paar Spielern sprechen", um die Ursache für den Leistungseinbruch zu erkennen. Noch sei die Pleite in Mainz "schwer zu erklären", so Salihamidzic, der von einem neuen "Tiefpunkt" sprach. "Wir müssen uns mehr wehren. Wir müssen Energie, Körperlichkeit, Zweikampfstärke in das Spiel bringen", lautet die Forderung vor dem kommenden Spiel gegen Hertha BSC (30.04., 15:30 Uhr).
Unterdessen gerät Salihamidzic selbst immer mehr ins Zentrum der Kritik. Laut einer Forsa-Umfrage, die RTL/ntv vor dem 29. Bundesliga-Spieltag in Auftrag gegeben hatte, sind 66 Prozent der Befragten der Meinung, dass der 46-jährige Salihamidzic entlassen werden sollte. 46 Prozent finden, Münchens Vorstandschef Oliver Kahn sollte gehen. Nur acht Prozent stimmten für den neuen Trainer Thomas Tuchel.



























