Der norwegische Langlaufverband zahlt für den Verlust eines Groß-Sponsors einen unerwartet hohen Preis. Nachdem ab sofort einige Millionen Kronen pro Jahr in der Kasse fehlen werden, wird das Team der erfolgreichsten Nation der Welt zwangsverkleinert.
Bereits in der vergangenen Woche wurde bekannt, dass sich Norwegens größter Konsumgüterlieferant "Norengros" mit sofortiger Wirkung als Sponsor aus dem Langlauf-Sport zurückziehen wird. Das Unternehmen beendete die 20-jährige Zusammenarbeit mit der Begründung, man habe seine Ziele erreicht und den eigenen Bekanntheitsgrad wie erhofft gesteigert.
Mit viel Geld "Norengros" den norwegischen Langlaufverband zuletzt unterstützte, ist nicht genau bekannt. Ein Unternehmenssprecher sagte gegenüber "Verdens Gang" jedoch, dass es sich um mehrere Millionen Norwegische Kronen pro Jahr handelte. Dieses Geld fehlt den Wintersport-Stars nun in der Kasse. Die Auswirkungen sind gravierend.
Wie "VG" am Mittwoch berichtet, hat es zwischen dem Verband und den aktiven Langläuferinnen und Langläufern mittlerweile ein "Notfall-Treffen" gegeben. Dabei sollen den Aktiven der Zeitung zufolge drastische Schritte infolge des Sponsoren-Rückzugs mitgeteilt worden sein.
Bislang unbestätigten Quellen zufolge wird das Männer-Team der Skandinavier ab der kommenden Saison auf zehn Läufer reduziert. 2022/23 zählten noch 13 Herren zur Mannschaft um Superstar Johannes Klæbo. Und auch die Frauen-Mannschaft wird "gesundgeschrumpft". Aus ihr wird sich eine Athletin im kommenden Winter verabschieden müssen.
Norwegens Langlauf-Team müssen den Gürtel enger schnallen
Wer die Teams aufgrund der neuen Sachlage verlassen muss, wurde den Athletinnen und Athleten laut "VG" am Mittwoch noch nicht mitgeteilt. Spätestens am kommenden Montag werden aber alle Bescheid wissen. Dann steht die offizielle Präsentation der Kader für die Saison 2023/24 auf dem Programm.
Weitere gravierende Einsparungen des Langlaufverbandes werden ab sofort die Sommer-Vorbereitung der Teams betreffen sowie die individuellen Reisepläne der Stars, die von nun an nur noch gemeinsam zu Rennen reisen sollen, um Kosten zu sparen. Darüber hinaus werden Marketing-Maßnahmen eingeschränkt sowie Kosten bei Ärzten und Physiotherapeuten eingespart.