Bei seinem Debüt als Eishockey-Bundestrainer hat Harold Kreis eine ernüchternde Niederlage erlebt.
Nach starkem Beginn unterlag die deutsche Nationalmannschaft zum Auftakt der WM-Vorbereitung Tschechien mit 2:6 (1:0, 0:2, 1:4). Gegen den zwölfmaligen Weltmeister sah der Nachfolger von Toni Söderholm zwar eine frühe Führung, aber auch haarsträubende Fehler im Schlussdrittel.
30 Tage vor dem WM-Start erzielten der Düsseldorfer Tobias Eder (9.) und der Berliner Jonas Müller (52.) die Tore für die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes, die noch auf die Spieler der DEL-Halbfinalisten sowie mögliche Verstärkungen aus der NHL verzichten musste.
Für den WM-Dritten trafen vor 3800 Zuschauern in Kassel Jakub Flek (28./50.), David Tomasek (35.), Roman Horak (41.), Ondrej Beranek (58.) und Filip Chlapik (59.).
Am Samstag (17:00 Uhr) treffen beide Teams in Frankfurt erneut aufeinander. Die erste Weltmeisterschaft als Chefcoach beginnt für Kreis am 12. Mai in Tampere gegen Schweden.
Spieler der Eisbären Berlin bilden den Kern
Sechs Spieler vom ausgeschiedenen Titelverteidiger Eisbären Berlin bilden den Kern des ersten Teams des 64-Jährigen, der Ende Januar die Nachfolge des in die Schweiz gewechselten Söderholm angetreten hatte. Für Kreis ging im dritten Anlauf "ein Wunsch" in Erfüllung. Schon mehrmals war der 187-malige Nationalspieler als Bundestrainer gehandelt worden, zweimal gaben ihm seine Klubs keine Freigabe.
Die Mannheimer Verteidigerlegende, als Spieler und später als Trainer in der Schweiz je zweimal Meister, will die erfolgreiche Arbeit seiner Vorgänger Marco Sturm und Söderholm fortsetzen: "Die Nationalmannschaft spielt mit viel Selbstbewusstsein, versucht, das Spiel an sich zu reißen, und hat, egal gegen wen, den Gedanken: Die können wir besiegen. Ich habe diese Entwicklung von außen beobachtet, daran gibt es überhaupt nichts zu rütteln."
Die DEB-Auswahl begann in der Tat selbstbewusst und nutzte gleich das erste Powerplay zur Führung, Eder fälschte einen Schuss des Berliners Marco Nowak ab.
Top-Spieler steigen später ein
Mit starkem Forechecking setzte sie die Tschechen schon im eigenen Drittel unter Druck. Wenn die Gäste zu Chancen kamen, scheiterten sie zunächst am sicheren Torhüter Maximilian Franzreb.
Beim Ausgleich war der Bremerhavener aber ebenso chancenlos wie bei der Führung der Tschechen, die im zweiten Drittel ihre spielerischen und läuferischen Stärken ausspielten. Auf der Gegenseite fehlte die Präzision im Abschluss. Zwei Fehler von Nowak in Überzahl bescherten Tschechien eine 4:1-Führung.
Bei den ersten Testspielen erhalten Kapitän Moritz Müller und Schweiz-Legionär Dominik Kahun noch eine Pause, sie steigen ebenso zu einem späteren Zeitpunkt der WM-Vorbereitung ein wie die im Halbfinale gescheiterten Mannheimer und Wolfsburger.
Im weiteren Verlauf trifft das deutsche Team noch zweimal auf Österreich und viermal auf die Slowakei, ehe es nach der Generalprobe am 9. Mai nach Finnland fliegt.





