Borussia Mönchengladbach steht in der Fußball-Bundesliga vor einem großen Umbruch im kommenden Sommer. Nachdem am Mittwoch schon verkündet wurde, dass Kapitän Lars Stindl die Fohlenelf nach der laufenden Saison verlassen wird, bestätigte Sportdirektor Roland Virkus nun offiziell gegenüber Vereinsmedien: Auch Ramy Bensebaini und Marcus Thuram werden ihre auslaufenden Verträge in Gladbach nicht mehr verlängern.
Virkus bezog am Donnerstag erstmals öffentlich Stellung zu den Personal-Entscheidungen, die in den letzten Tagen bereits für viel Zündstoff in der Gladbacher Anhängerschaft gesorgt hatten.
"Wir waren mit beiden Spielern im offenen Austausch und kannten den aktuellen Stand. Dass sie ihre auslaufenden Verträge nicht verlängern werden, ist schade, weil uns beide in den zurückliegenden vier Jahren sportlich viel gegeben haben. Und wir verstehen auch, dass unsere Fans enttäuscht sind, dass die beiden nicht bleiben. Es war aber in den vergangenen Jahren immer Teil unseres Weges, solche talentierten Spieler zu holen, weiterzuentwickeln – und irgendwann auch ziehen zu lassen, weil wir sie nicht ewig halten können", so der VfL-Sportdirektor am Donnerstag in einem Interview auf der Vereinshomepage.
Auch zu der bitteren Tatsache, dass beide Leistungsträger keinen Cent Transfererlöse einbringen werden, äußerte sich der 56-Jährige: "Im Idealfall erzielen wir mit diesen Transfers eine attraktive Ablöse. Es ist natürlich nicht gut, dass das nun nicht der Fall ist. Aber: Beide Jungs sind Spieler, die den Unterschied ausmachen können. Beide haben uns in den vergangenen Jahren sportlich geholfen und tun es auch aktuell noch. Daher haben sie – bei aller berechtigten Enttäuschung – einen stilvollen Abschied verdient."
Vor allem Ramy Bensebaini war beim letzten Auftritt der Gladbacher im heimischen Borussia Park mit zum Teil heftigen Unmutsbekundungen der eigenen Fans bedacht worden. Der Algerier soll unmittelbar vor einem Wechsel zum Bundesliga-Konkurrenten Borussia Dortmund stehen.
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Während sich der in Kürze 28-jährige Bensebaini sowie der 25-jährige Marcus Thuram sportlich bei ihren nächsten Klubs weiterentwickeln wollen, läutet der bisherige Spielführer Lars Stindl mit seinem Abschied - aller Voraussicht nach in Richtung Karlsruher SC - den Herbst seiner Profi-Karriere ein.
"Auch mit Lars waren wir hier in einem offenen und fairen Austausch. Er hat seine persönliche Entscheidung mit der Verantwortung erklärt, die er gegenüber seiner Familie hat. Das spricht am Ende ja auch für den Menschen Lars Stindl. Er hat den Verein acht Jahre mitgeprägt, war ein Gesicht Borussias, ein torgefährlicher, mannschaftsdienlicher Offensivspieler und ein toller Kapitän. Aber: Er ist mittlerweile 34 Jahre alt; die Prioritäten verschieben sich, es zieht ihn zurück in die Heimat, und das muss man respektieren", führte Roland Virkus dazu aus.
Lars Stindl durchlief beim KSC bereits die Jugendstationen und schaffte dort den Sprung zum Profi. In seiner Zeit bei Borussia Mönchengladbach entwickelte sich der Offensivmann dann sogar zum Nationalspieler.