Die 0:3-Pleite in der Champions League gegen ManCity hat eine Schwachstelle des FC Bayern gnadenlos aufgedeckt: dem Rekordmeister fehlt im Sturm ein echter Vollstrecker. Ohne Eric Maxim Choupo-Moting war im Strafraum der Engländer kaum etwas los. Dass gleichzeitig eine mögliche Alternative auf der Bank versauerte, ärgerte Ex-Nationalspieler Dietmar Hamann ganz besonders.
Aus Mangel an Alternativen wagte Thomas Tuchel im Champions-League-Spiel bei ManCity ein Experiment und stellte Serge Gnabry in die Sturmspitze. Obwohl der Nationalspieler kaum in Erscheinung trat, blieb er bis zum 0:3 auf dem Platz. Erst zehn Minuten vor Schluss wurde der "Not-Neuner" von seinem Trainer erlöst. Viel zu spät, findet Ex-Nationalspieler Dietmar Hamann.
Geht es nach Hamann, so hätte Tuchel schon viel früher reagieren und einen Spieler bringen müssen, der in München schon fast in Vergessenheit geraten ist: Mathys Tel. Der junge Franzose kam im vergangenen Sommer für 20 Millionen Euro zum FC Bayern. Durch zusätzliche Zahlungen kann die Ablöse sogar auf knapp 30 Millionen Euro anwachsen. Davon zurückgezahlt hat der 17-Jährige bislang nichts - weil er kaum Chancen bekommt.
"Wenn ich einen Mathys Tel für 30 Millionen Euro hole, muss ich wissen, dass der in diesem Jahr in der Lage ist, 20 Spiele zu machen", ärgerte sich Hamann bei "Sky" darüber, dass der Franzose beim Rekordmeister immer noch außen vor ist.
"Und wenn ich dann sehe, dass ich bei Manchester City 2:0 oder 3:0 hinten bin und ich bringe diesen Spieler nicht, muss ich mich fragen, wieso ich für diesen Spieler 30 Millionen Euro gezahlt habe", kritisierte der Ex-Nationalspieler gleichzeitig die Entscheider, die sich im Sommer zu dem Kauf entschieden haben.
"Dann wird Tel nicht mehr beim FC Bayern sein"
Man könne nicht 30 Millionen Euro für einen Spieler ausgeben und hoffen, "dass der in zwei oder drei Jahren Tore schießt", polterte Hamann. So einen jungen Spieler dürfe man nicht einfach "in Kühlschrank stellen". Tel brauche natürlich noch Training, "aber er braucht auch Spiele".
Eric Maxim Coupo-Moting habe seine Rolle in München in diesem Jahr zwar "wunderbar" ausgefüllt, "aber internationale Klasse ist das auch nicht mehr. Er war in Paris der erste Einwechselspieler, den du mal bringen kannst", sagte Hamann, für den der Nationalspieler Kameruns kein Mann für eine ganze Saison mehr ist.
"Und dann 30 Millionen für einen 17-Jährigen zu zahlen, von dem ich sage: naja, vielleicht in zwei, drei Jahren ... diese Zeit wird er in München nicht bekommen. Wenn er zwei Jahre nicht spielt, wird er nicht mehr da sein", erklärte der frühere Profi, der bei diesem Thema vor allem Sportvorstand Hasan Salihamidzic in die Pflicht nahm.
Diese Fragen nach dem Tel-Transfer und dessen Status quo seien welche, "die sich die sportliche Führung stellen und gefallen lassen muss. Ob man so einen Spieler holen muss, wenn ich weiß, ich geh mit Choupo-Moting als erstem Stürmer in die Saison", sagte Hamann.
















































