Bei der Junioren-WM 2022 sowie im IBU-Cup sorgte Lisa Müller für Furore. Jetzt beendet die erst 22 Jahre alte deutsche Biathlon-Hoffnungsträgerin überraschend ihre kurze Karriere - und teilt im Zuge dessen kräftig aus.
"In der letzten Saison hatte ich viel Zeit zum Reflektieren und habe beschlossen, mich aus der Biathlon-Bubble zu verabschieden. Ich möchte meinen Geist wieder mehr fordern und mehr von der Welt erkunden", erklärt Müller in einem Statement auf Instagram und wendet sich dann mit einem Weckruf an den DSV.
Sie hoffe, "dass der DSV langsam aufwacht und die breite Nachwuchsförderung und moderne Trainingsmethodik zur Priorität macht", so Müller, die sich in der Folge ihrer Ausführungen bei ihren Trainern, ihrer Familie, ihrem Verein sowie Weggefährtinnen und Weggefährten bedankt, aber auch kritische Töne nicht unter den Tisch fallen lässt.
"Aber ich habe leider auch Menschen kennengelernt, für die nur die sportliche Leistung zählt, statt der Mensch als Persönlichkeit. Oder Trainer, die ein völlig verzerrtes Bild haben von Trainingsmethoden und der Individualität von Sportlern.
Deswegen noch eins: Liebe Sportler, fangt an, nicht nur euren Trainingsplan stumpf abzuarbeiten, sondern eignet Euch auch modernes Wissen über euren Körper und das Training an! Der wichtigste Trainer seid ihr selbst", lautet der eindringliche Appell von Müller.
Zuspruch von Biathlon-Stars um Denise Herrmann-Wick
Die Reaktionen auf Müllers Post zeigen übrigens, dass die langjährige DSV-Hoffnungsträgerin mit ihrer Kritik nicht ganz falsch liegt. Sie habe genau "ins Schwarze getroffen", lobt etwa Lisa Spark.
Mareike Braun ergänzt, Müller habe den "Nagel auf den Kopf getroffen" und sogar Deutschlands langjähriges Biathlon-Aushängeschild Denise Herrmann-Wick, die unlängst ihre erfolgreiche Karriere beendete, versah den Beitrag mit einem "Gefällt mir".
