Mit einem enttäuschenden Auftritt gegen RB Leipzig ist Borussia Dortmund krachend im Viertelfinale des DFB-Pokals gescheitert. TV-Experte Per Mertesacker nahm den BVB nach der Partie auseinander.
"Auch wenn es in der zweiten Halbzeit nicht mehr diese Unmenge an Chancen war, ist Leipzigs Sieg hochverdient", stellte Mertesacker am "ZDF"-Mikrofon klar.
Der Weltmeister von 2014 war sogar froh, dass der Schuss von Jamie Bynoe-Gittens kurz vor dem Abpfiff nicht rein ging. "Weil Leipzig über 90 Minuten die klar bessere Mannschaft war und jetzt hochverdient weiter ist", so Mertesacker.
Gerade in der ersten Hälfte sei Leipzig "sowas von dominant, überlegen, aggressiv" gewesen. "Und Dortmund war ein Schatten seiner selbst", urteile der 38-Jährige: "Gefühlt jeder Leipziger ist zum Abschluss gekommen."
Beim ersten Gegentor durch Timo Werner (22.) sieht Mertesacker den Fehler vor allem bei Julian Brandt. "Dortmund hält viel Abstand. Julian Brandt denkt sich: Soll ich in den Zweikampf gehen? Nee, ich möchte eigentlich gar nicht. Simakan läuft einfach durch, kein Dortmunder will so wirklich dazu kommen. Keiner hilft, keiner deckt den anderen ab. Bis zur 30. Minute kein einziges Foul, keine Unterbrechung", so der Ex-Profi.
Auch offensiv war nur wenig vom BVB zu sehen. "Reus und Brandt haben wir kaum gesehen, das sind eigentlich die Kreativspieler. Sie waren wirklich nicht bereit für diesen Druck, den sie bekommen haben", schoss Mertesacker weiter.
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Als Lichtblick bezeichnete der frühere Spieler von Werder Bremen Mats Hummels. Der Innenverteidiger, der für den verletzten Nico Schlotterbeck in die Startelf rückte, habe "viel gerettet".
"Hätte er nicht gespielt, hätte es auch 3:0, 4:0 oder 5:0 stehen können. Für ihn muss ich eine Lanze brechen", lobte Mertesacker seinen Ex-Kollegen aus der Nationalmannschaft.