Mit Platz zwei im Gesamtweltcup sowie Silber mit der Mixed- und Gold mit der Frauen-Staffel hat Dorothea Wierer im Biathlon-Winter 2022/23 mal wieder einige Ausrufezeichen gesetzt. Sicher auch ein Grund dafür, dass nicht wenige Experten ein Karriereende der 32-jährigen Italienerin in den Raum stellten. Nun hat Wierer die Spekulationen beendet.
Denise Herrmann-Wick, Marte Olsbu Röiseland, Anais Chevallier-Bouchet, Tiril Eckhoff: Der Biathlon-Sport musste mit Ausklang der Saison bereits die Rücktritte einiger der größten Skijägerinnen aller Zeiten verkraften. Nicht wenige Stimmen vermuteten, dass mit Dorothea Wierer das nächste Aushängeschild des Sports in diesen Kanon einstimmt. Die Super-Schützin bleibt dem Feld aber wohl noch etwas erhalten.
Von "Fondo Italia" mit den Gerüchten um einen möglichen Rücktritt konfrontiert, erklärte Wierer: "Am Ende denke ich, dass ich noch etwas zeigen kann. Natürlich kann man im Sport nie wissen, die Dinge können sehr gut oder sehr schlecht laufen, aber ich werde hart arbeiten, damit sie gut laufen. Ich bin immer noch motiviert."
Vor dem zurückliegenden Winter hätten schon viele gemutmaßt, sie "sei am Ende, weil ich in den letzten beiden Saisons etwas angeschlagen war, aber in diesem Jahr bin ich wieder sehr gut gefahren", so die zweimalige Gesamtweltcupsiegerin weiter.
Rückhalt habe sie auch von Teamkolleg*innen und Trainern erhalten, die sie zum Nachdenken gebracht und ihr klar gemacht hätten, dass sie noch nicht fertig sei.
Allerdings gesteht Wierer auch ein, dass Waffe und Skier nicht mehr ausreichen, um sie vollends zu erfüllen: "Ich habe auch ein paar Projekte für die Zukunft, an denen ich arbeiten kann, während ich noch Biathlon mache, zumindest habe ich noch etwas anderes im Kopf, denn ich habe vor allem in den letzten zwei Jahren gemerkt, dass ich mich langweile, wenn ich nur Biathlon mache. Wenn ich ein persönliches Projekt habe, kann ich auch ein paar Momente haben, in denen ich nicht nur an den Sport denke, und das ist für mich sehr wichtig."
