Das dritte Rennen der Formel-1-Saison 2023 in Melbourne sorgt für jede Menge Gesprächsstoff - auch bei RTL-Reporter und F1-Experte Felix Görner. Diesmal im Fokus von Görners Kolumne für sport.de: die guten Nachrichten für alle F1-Fans, Max Verstappens Dominanz sowie ein Fast-"Boom" für Nico Hülkenberg.
Das war ein Knallstart in einen Sonntag. Statt einer "Formel Gähn" war das eine "Formel Crash" und eine "Formel Spannung". Aller guten Dinge sind drei: Drei Neustarts, drei Abbrüche, drei Mal Safety-Car - das hat der Formel 1 gut getan.
Der Baumeister des Ganzen war mit Rennleiter Niels Wittich ein Deutscher, der gelernter Bauingenieur ist und dank der Formel-1-Regeln ein schönes Rennen "gebaut" hat. Die Regeln waren diesmal für die Fans, das muss man ganz klar sagen. Er hat alles richtig entschieden, auch die drei Neustarts waren im Sinne der Regeln und im Sinne der Fans.
Nichts ist langweiliger als ein Rennen unter Safety-Car, dann wären wieder die Füße eingeschlafen und man hätte das Rennende am frühen Morgen sicher nicht mehr wach erreicht. Er hat alles richtig gemacht und dafür gesorgt, dass es auch zwei Runden vor Schluss immer noch Spannung gab.
Jeder stehende Start, dem lechzen Fans entgegen, ist besser als Hinterherzuckeln hinter dem Safety-Car. Weltmeister Max Verstappen hat es gesagt: Es ist fahren wie auf Eis mit klumpen Reifen. Dann ist ein Formel-1-Auto so träge wie ein Bummelzug. Das wollen die Fans ja nicht sehen.
Max Verstappen fährt allen davon
Sportlich kann man sagen: Die Formel-1-Welt bewegt sich weiterhin auf dem Planeten Verstappen. Er enteilt ja bereits der Konkurrenz, 37 Rennsiege hat er schon und das wird beim nächsten Rennen in Baku weitergehen. Beim Großen Preis von Aserbaidschan ist er erneut der Top-Favorit.

Was ein bisschen Hoffnung macht, ist, dass alle aus ihren fatalen Fehlern im Winter gelernt haben und jetzt versuchen aufzuschließen. Das sieht man bei Mercedes, das sieht man bei Aston Martin und bei Ferrari. Doch der Rückstand ist einfach zu groß. Max Verstappen kann auf seinem Planeten verwalten. Er schaut sich das Ganze aus dem Weltall an und fragt sich: Wann muss ich denn mal wieder eine Rakete zünden, damit ich den Abstand wiederherstelle?
Da ist keine Spannung an der Spitze, aber immerhin war dieser Grand Prix in Melbourne ein Potpourri der guten Laune, der Lust macht auf mehr.
Hülkenberg reist mit breitem Grinsen ab
Aus deutscher Sicht hat nicht nur Rennleiter Niels Wittich einen super Job gemacht, sondern auch Nico Hülkenberg. Er hat jetzt schon sechs Punkte und ist damit WM-Neunter. "Hulk" kann aus Down Under mit einem Dauergrinsen nach Hause fahren.
Es wäre natürlich ein Boom gewesen, wäre er als Vierter gewertet worden. Daher dürfen die Formel-1-Fans in Deutschland davon träumen, dass Hülkenberg bei einer weiteren Formel Crash vielleicht auch mal aufs Podium gespült wird.
Derjenige, der da jetzt mit nun schon drei dritten Plätzen dauerhaft steht, ist Fernando Alonso. Er hat auf dem Podium mittlerweile einen Stammplatz und fühlt sich da pudelwohl. Ich glaube, wenn Aston Martin so weiter macht, wird er in dieser Saison auch mal einen zweiten Platz erreichen.
Felix Görner


