Slick-Power im Qualifying: Alex Márquez stürmt in Argentinien auf halbnasser Strecke zu seiner ersten MotoGP-Pole.
Der Gresini-Ducati-Pilot pokert bei halbnasser Strecke in Argentinien auf Slicks und wird mit einer Bestzeit von 1:43.881 Minuten belohnt. Auch seine Markenkollegen Marco Bezzecchi und Francesco Bagnaia wählen die profillosen Reifen und fahren in Reihe eins.
Die Bedingungen für das Qualifying waren von Anfang an schwierig. Über Nacht hatte es in Termas der Rio Hondo geregnet, weshalb die Strecke in den Vormittagstrainings teilweise noch feucht war und angesichts der niedrigen Temperaturen und des bewölkten Himmels auch nur langsam abtrocknete.
Gegen Ende des Freien Trainings der MotoGP, kurz vor dem Qualifying, begann es dann, erneut zu tröpfeln. Keine einfache Situation, vor allem für die Fahrer, die in Q1 als Erste auf Zeitenjagd gehen mussten, unter ihnen Márquez und Fabio Quartararo auf Yamaha.
Am Freitag hatte er über zu wenig Grip geklagt und den Q2-Direkteinzug klar verpasst. Bei den Mischbedingungen am Samstag wurden die Sorgenfalten jedoch nicht weniger.
Nach Feuer-Vorfall steigt Alex Márquez auf sein Zweitbike um
Die Mehrheit der Q1-Fahrer rückte im ersten Run mit Regenreifen aus, da es stärker tröpfelte. Einzig Raúl Fernández auf RNF-Aprilia versuchte sein Glück auf Slicks, fuhr aber nach nur eine Runde wieder an die Box, um auf Regenreifen zu wechseln.
Gleich in der Outlap fanden sich einige Fahrer kurzzeitig neben der Strecke wieder. Quartararo musste einen Umweg übers Kiesbett nehmen, konnte einen Sturz aber abwenden. Er setzte sich früh an die Spitze, wurde dann aber von Márquez verdrängt. Damit befand sich der Yamaha-Pilot auf dem Schleudersitz.
Nachlegen konnte Quartararo zwar nicht, behielt aber Platz zwei hinter Márquez. Dieser setzte zum Schluss noch einmal zu einer neuen Bestzeit an, stürzte aber.
Der Gresini-Pilot fuhr zunächst weiter. Dann aber schlugen plötzlich Flammen aus seiner Ducati. In Q2 musste Márquez mit seinem Zweitbike ausrücken.
Auch wenn der Regen für die finale Zeitenjagd nachgelassen hatte, waren Regenreifen noch immer die erste Wahl. Johann Zarco auf Pramac-Ducati legte mit der ersten 1:46er-Zeit vor.
Risiko zahlt sich für Alex Márquez aus
Damit hatte der Franzose das Feld bis drei Minuten vor dem Ende der Session im Griff. Doch die Strecke wurde besser und besser. Für den letzten Versuch rüsteten einige Fahrer deshalb auf Slicks um, darunter Bagnaia, Bezzecchi und auch Márquez.
Und das Risiko zahlte sich aus: Alle drei fuhren mit ihren Schlussrunde in die erste Reihe, wobei Márquez seine beiden Markenkollegen auf die Plätze zwei und drei verwies.
Yamaha-Pilot Franco Morbidelli wurde als starker Vierter der beste Fahrer auf Regenreifen und unterstrich seine steigende Formkurve vom Freitag.
Mit Morbidelli in Reihe zwei stehen Maverick Vinales auf Aprilia und Zarco, die das Qualifying auf den Plätzen fünf und sechs beendeten. Luca Marini auf VR46-Ducati, Jorge Martín auf Pramac-Ducati und Aleix Espargaro auf Aprilia folgten dahinter. Letzterer wäre bei einem Ausritt in Kurve 14 beinahe gestürzt.
Quartararo kam nach seinem nachträglichen Einzug in Q2 am Ende nicht über Platz zehn hinaus. Er teilt sich die vierte Reihe mit dem LCR-Duo Takaaki Nakagami und Alex Rins.
Enttäuschend verlief das Qualifying auch für KTM. Brad Binder und Jack Miller kamen nicht über Q1 hinaus. Es reichte nur für die Startplätze 15 und 16. Noch schlechter lief es bei Honda-Pilot Joan Mir, der sich als Letzter des Qualifyings noch hinter MotoGP-Rookie Augusto Fernandez auf Tech3-GasGas einreihte.
