Ganz aufgegeben hat Mercedes die Hoffnungen auf eine erfolgreiche Formel-1-Saison zwar noch nicht. Der WM-Titel ist aber höchstwahrscheinlich außer Reichweite. Das muss Teamchef Toto Wolff nun zum wiederholten Male eingestehen.
Zwar sei die Formel-1-Saison 2023 erst zwei Rennen alt, wollte Wolff das Jahr gegenüber "Autosport" noch nicht komplett abhaken. "Aber ist es realistisch, die Lücke nach vorne zu schließen, wenn wir uns die Abstände anschauen? Nein, ist es nicht", gab der Österreicher zu, dass sein Team im Duell gegen Red Bull ziemlich sicher den Kürzeren ziehen wird.
Vorzeitig aufgeben kommt für Wolff und Co. trotzdem nicht infrage. "Wir wollen alles geben, was wir haben und schauen, was dabei herauskommt", sagte er.
Hoffnung macht dem Teamchef die Aufholjagd, die Mercedes schon in der Saison 2022 gelang. Damals waren die Silberpfeile zu Saisonbeginn noch klar unterlegen. Im Laufe des Jahres entwickelten sie den W13 aber derart weiter, dass der Wagen Ende nicht nur konkurrenzfähig war, sondern in Brasilien sogar ein Rennen gewinnen konnte.
"Wir haben im letzten Jahr mit einem Auto aufgeholt, das zu viel gesprungen ist, was alles andere überschattet hat. Am Ende haben wir aber ein Rennen gewonnen und sind näher rangekommen. Ich denke, das muss auch jetzt unser Ziel sein", schilderte Wolff, der es vermied, das Wort WM-Titel in den Mund zu nehmen.
Formel 1: Toto Wolff zeichnet düsteres Mercedes-Szenario
Die große Frage ist, wie lange Mercedes brauchen wird, um den Rückstand auf Red Bull maßgeblich zu verkürzen. Hier zeichnete Wolff ein düsteres Szenario.
"Es wird wahrscheinlich zwischen sechs und zwölf Monate dauern, weil wir letztes Jahr auch so lange gebraucht haben, um herauszufinden, was mit dem Auto passiert", sagte er. Seine Lösung: "Wir müssen uns einfach doppelt so schnell entwickeln."
Ein kleines Licht am Horizont ist für den Mercedes-Teamchef die eingeschränkte Testzeit des Red-Bull-Teams. "Das wird ein bisschen helfen, aber nicht sehr", schränkte Wolff gleichzeitig ein.
Am Ende werde es schlicht darum gehen, dass sein Team "es zusammenbekommt und versteht, was wir an unserem Auto machen müssen. Dann werden unsere Schritte riesig sein, aber wir müssen dabei auch perfekt sein".


