Sechs Plätze gibt es im Elite-Kader der Biathlon-Nation Norwegen. Doch das Heimatland von Dominator Johannes Thingnes Bö hat weitaus mehr hochveranlagte Skijäger, die es im Weltcup nach ganz oben schaffen wollen. Schon jetzt, kurz nach dem Saisonende, wird der Konkurrenzkampf von jenen aus der zweiten Reihe angeheizt. Zudem stellen sie eine klare Forderung in Richtung Verband.
Johannes Dale und Endre Strömsheim gehören zu jenen norwegischen Biathleten, die langsam aber sicher mit den Hufen scharren. "Es war ein sehr gutes Jahr", resümierte der 25 Jahre alte Dale zwar, der beim Weltcup in Östersund mit der Staffel auf Platz eins gefahren war, gegenüber "NRK". Doch der Skijäger betonte zugleich: "Ich mache keinen Hehl daraus, dass ich in die Elite-Mannschaft zurückkehren möchte. Das ist das Ziel."
Dale war im Frühjahr 2022 vom norwegischen Teammanager Per Arne Botnan zunächst in den B-Kader verfrachtet worden. "Ich fühle mich wie nach einer Trennung. Als ob ich verlassen worden wäre", hatte Dale damals zu der Entscheidung gesagt.
Biathlet Endre Strömsheim fordert mehr "Mittel und Sicherheit" vom Verband
Wie sehr Dale die Degradierung letztlich jedoch als Ansporn verstanden hat, hatte er etwa beim Massenstart in Annecy bewiesen, den er vor seinen Landsmännern Sturla Holm Laegreid und Johannes Thingnes Bö gewinnen konnte.
Mit Platz sieben im Gesamtklassement der Weltcup-Saison hat er somit starke Argumente bei Teammanager Botnan geschaffen.
Auch Endre Strömsheim, Dales Kollege im B-Team, hob gegenüber dem TV-Sender hervor, er habe "keinen Zweifel" daran, dass Norwegen über "mehr als sechs gute Biathleten" verfügt. "Wir hätten gerne mehr Mittel und Sicherheit auf Finanzen und Investitionen. Das fehlt uns", fügte der 25-Jährige an, womit er zugleich eine Forderung in Richtung Verband stellte.
Strömsheim hatte sich über Top-Leistungen im IBU-Cup für die Weltmeisterschaft empfohlen und anschließend im Weltcup zwei Staffel-Podestplätze einfahren konnte. Am Ende schaffte er es immerhin auf Platz 36 des Gesamtweltcups.
Sein Mannschaftskollege Aleksander Fjeld Andersen unterstützte die Forderung: "Wir haben nicht viel zu beklagen, aber unser Niveau erfordert vielleicht, dass wir ein wenig mehr Mittel erhalten hätten. Darin liegt das Ungleichgewicht."
Bislang lehnt Botnan die Erweiterung des Elite-Kaders jedoch ab. "Dann müssten wir ein Team von zehn bis zwölf Athleten haben. Das können wir nicht machen. Wir sind auch deshalb so gut, weil es einen Kampf um die Plätze gibt", wird der Teammanager bei "NRK" zitiert.
