Während sich der Norweger Halvor Egner Granerud am Samstag beim Skifliegen in Vikersund den Sieg sicherte, hatte das Gros der Landsmänner des Gesamtweltcupsiegers wenig zu lachen. Ein Umstand, den Johann Andre Forfang zum Anlass nahm, seinem Frust freien Lauf zu lassen. Im Fokus der Kritik: Die Entscheidungen der Jury.
"Wenn man im frühen Starterfeld ist, kümmern sie sich nicht um die Folgen, die schlechte Bedingungen für einen Athleten haben", prangerte Forfang gegenüber "NRK" an. Dies sei bei den Springern, die um den Gesamtsieg kämpfen, hingegen ganz anders.
Nach seiner starken Qualifikation mit Platz sechs habe er das Gefühl gehabt, im Hauptfliegen ebenfalls ein Wörtchen mitreden zu können und fühle sich nun "nicht fair behandelt", so der 27-Jährige weiter.
175 Meter im ersten und 173,5 Meter im zweiten Durchgang beendeten die Hoffnungen Forfangs allerdings jäh. Die Schuld für das schwache Abschneiden sieht Forfang jedoch nicht in seiner eigenen Leistung begründet.
"Ich habe zwei sehr gute Sprünge gemacht, also lag es nicht an mir", so der Norweger. Dass er nicht weitergekommen sei, liege an den schlechten Bedingungen, mit denen er sich rumplagen musste. Dass man ihn dennoch vom Bakken ließ, bezeichnete Forfang als "Schlag ins Gesicht".
Außerdem sei es mehr als ein Gefühl, führt der Team-Olympiasieger von 2018 weiter aus: "Ich habe auch die Zahlen dazu", erklärte Forfang und berief sich auf den Austausch mit einem Verantwortlichen, der zwar jegliche Absicht abstritt, aber bestätigte, dass die im Gesamtklassement eher zurückliegenden Starter oftmals schneller von der Schanze gelassen würden.
Besonders bitter: Bis zum ersten Fliegen in Vikersund hatte Forfang durchaus noch Chancen in der hochdotierten Raw-Air-Wertung, nach seinem schwachen Abschneiden am Samstag hatten sich diese zerschlagen. Allerdings konnte Forfang auch am Sonntag nicht mit den Besten mithalten.
