Kein guter Saisonstart für Charles Leclerc und Ferrari in der Formel 1. Nach dem Ausfall in Bahrain gibt es beim kommenden Grand Prix in Saudi-Arabien den nächsten Rückschlag für die Scuderia und ihren Top-Piloten zu verkraften.
Die Titelhoffnungen von Ferrari haben einen weiteren Dämpfer erhalten, denn Charles Leclerc wird am kommenden Wochenende beim Großen Preis von Saudi-Arabien um zehn Plätze nach hinten versetzt. Zunächst hatte "motor.es" über den Beschluss berichtet.
Der Grund: Die Scuderia muss in den Boliden von Leclerc eine neue Kontroll-Elektronik für den Antrieb einbauen.
Weil Ferrari eine solche Einheit - zusammen mit dem Energiespeicher - bereits vor dem F1-Auftakt in Sakhir ersetzen musste, folgte nun eine Strafe. Von beiden Motorenteilen, die getauscht wurden, sind nur jeweils zwei Elemente pro Fahrer und Saison erlaubt, so dass der Vizeweltmeister schon zu diesem frühen Zeitpunkt an der Grenze war.
Da eine Rückkehr auf die erste Kontroll-Elektronik offenbar nicht möglich war, weil diese mutmaßlich ebenso einen nicht behebbaren Defekt aufwies wie die zweite, muss Leclerc nun die angesprochene Strafe beim Grand Prix in Dschidda am 19. März hinnehmen. Heißt: Selbst die Pole-Position im Qualifying würde nur für einen Startplatz in der Mitte des Feldes reichen.
Tauscht die Scuderia im Zuge dieses Rückschlags direkt noch weitere Teile aus, könnte es weitere fünf Plätze nach hinten gehen. Im Fall von mehr als 15 Strafplatz-Punkten müsste der Monegasse sogar von ganz hinten starten.
Formel 1: Hat Ferrari neue Probleme?
Für Leclerc schließt sich damit ein unrühmlicher Kreis. Schon im letzten Jahr hatte Ferrari zahlreiche Male mit Motorenproblemen zu kämpfen. Einen Bezug zum aktuellen Defekt gibt es laut einem Bericht des Portals "formu1a.uno" aber immerhin nicht.
Der neue Ferrari-Teamchef Frédéric Vasseur hatte zuletzt erklärt, dass sich das beständige Problem in der gesamten Entwicklungszeit des aktuellen Fahrzeugs nicht angedeutet hätte. Ferrari habe "niemals mit etwas dergleichen gerechnet".
Die Italiener hatten den eigenen Antrieb bei den Testfahrten in Bahrain auf über 6.600 Kilometer intensiv und Rennstall übergreifend getestet, bei der Scuderia Ferrari selbst sowie bei den Kunden-Teams Alfa Romeo und Haas. "Dabei kam es nie zu einer solchen Panne", sagte Vasseur.
Ob es sich bei den Problemen mit der Motor-Kontroll-Elektronik schlichtweg um großes (und doppeltes) Pech handelte oder ob es am Ende doch ein schwerwiegender Fehler in der Fahrzeug-Entwicklung ist, dürften die kommenden Wochen zeigen.


