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Skispringer Lisso erfüllt sich "Kindheitstraum"

Justin Lisso zählt zu den Nachwuchshoffnungen im deutschen Skispringen
Justin Lisso zählt zu den Nachwuchshoffnungen im deutschen Skispringen
Foto: © IMAGO
15. März 2023, 08:09
sport.de
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Justin Lisso zählt zu den großen Nachwuchshoffnungen im deutschen Skispringen. In seiner Kolumne schreibt der 23-Jährige diesmal über die spektakuläre Raw-Air-Tour und warum er manchmal gerne Norweger sein würde.

Ein Kindheitstraum von mir ist in Erfüllung gegangen. Ich bin zum ersten Mal in meinem Leben von der Schanze am Holmenkollen gesprungen.

Diese Skisprunganlage ist einzigartig. Angefangen von dem modernen Design, das die Schanze hat und das auch nicht auf Architektur fixierte Normalbürger als spektakulär einschätzen bis hin zu ihrem Standort, oberhalb von Oslo auf einer Anhöhe gelegen, mit Blick auf die Stadt und den dahinterliegenden Fjord. Am Holmenkollen zu springen heißt auch, vor einem fachmännischen und begeisterungsfähigen Publikum zu springen; die Norweger lieben den Schnee und zugleich, sich auf ihm sportlich zu betätigen.

In Norwegen würden Langläufer Fußballstadien füllen und Langlaufen ist auch für den Bürger die präferierte Freizeitbeschäftigung im Winter. Zum Einkaufen fährt man im Winter nicht mit Rad oder Auto, nein man absolviert einen kleinen Langlauf zum Supermarkt, wo es Ständer für die Langlaufskier gibt.

Auch auf der Straße entstehen oft spontan "Fachgespräche" von Einwohner zu Einwohner über ein Skimodell oder gar über "Wunderwachse". Es macht Spaß, die Norweger dabei zu beobachten, wie sie mit dem Schnee und mit dem Wintersport leben.

"... dann will man am liebsten ein Norweger werden"

Neben der Schanzenanlage deckt der Holmenkollen mit seinen Einrichtungen den gesamten nordischen Skisport ab. Ein komplexes Loipensystem nimmt im Stadion seinen Anfang und auch eine Biathlonanlage existiert.

Da auch die Kombinierer und die Langläufer an den hinter uns liegenden Wochenendtagen ihre Weltcups hier in Oslo austrugen, profitierten wir Skispringer von der Zeitplanung des Verbands. Nach den Kombinations- und Langlaufwettbewerben strömten die Zuschauer zum Skispringen wieder zurück ins Stadion und sorgten für Stimmung.

Wenn das alles, was ich beschrieben habe, zudem noch an einem Wochenende mit blauem Himmel und strahlendem Sonnenschein passiert, wie bei unserem Weltcup geschehen, dann will man am liebsten ein Norweger werden.

Skispringen: Justin Lisso "sehr zufrieden"

Der erste Teil der Raw-Air-Tournee liegt hinter uns und ich bin mit meiner Leistung sehr zufrieden. Speziell ist, dass in die Gesamtwertung auch alle Qualifikationssprünge miteingehen - Konzentration ist gefragt.

Schön ist, dass auch die Frauen zeitgleich mit den Männern die Raw-Air-Tour springen, so dass wir nun an den gleichen Standorten agieren. Nur die Vikersund-Station werden die Top 15 der Damen-Gesamtwertung bereisen, die anderen müssen den Heimweg antreten.

Die zweite Etappe in Lillehammer steht an und ich bin gespannt, ob ich meine Leistungen fortsetzen kann. Die deutsche Mannschaft wohnt im Scandic Hotel, unweit der Schanzenanlage. Ein Ritual ist für mich, beim Abendessen die verschiedenen Lachszubereitungen nacheinander zu kosten. Noch ein Grund mehr, manchmal ein Norweger sein zu wollen.  

Herzliche Grüße

Justin Lisso  

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