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Kolumne von Luisa Görlich

Weltmeisterin freut sich auf mystischen Holmenkollen

Luisa Görlich reist mit dem deutschen Skisprung-Tross nach Norwegen
Luisa Görlich reist mit dem deutschen Skisprung-Tross nach Norwegen
Foto: © IMAGO/Steffen Proessdorf
07. März 2023, 13:18
sport.de
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Luisa Görlich zählt zu den besten Skispringerinnen in Deutschland. In ihrer Kolumne bei sport.de blickt die 24-Jährige nach dem Saison-Höhepunkt, der Nordischen Ski-WM in Planica, schon wieder auf die kommenden Aufgaben. 

Der Jubel über unsere Goldmedaille bei der Weltmeisterschaft in Slowenien mit der Damenmannschaft ist noch nicht ganz verklungen, da werden die Koffer wieder gepackt, um die nächsten Wettkämpfe im Weltcup anzugehen. Unsere Reise führt uns in das Mutterland des Skisports, nach Norwegen, das bei uns Wintersportlern hoch im Kurs steht.

Die Raw-Air -Tour steht an, sechs Springen an drei verschiedenen Standorten in Norwegen: Oslo, Lillehammer, Vikersund.

Ich freue mich riesig auf Norwegen, liebe Land und Leute. Die Affinität zu diesem Land ist bei mir tatsächlich schon als Schülerin entstanden, als ich durch einen Schüleraustausch in Lillehammer war, der Stadt, der man noch bis zum heutigen Tag anmerkt, dass sie einst Austragungsort der Olympischen Winterspiele war - der Geist des Ortes wirkt noch heute!

Als Schülerin durfte ich Lillehammer noch aus anderen Perspektiven erleben als ich dies nun als Sportlerin, teilweise auch im Sommer bei unseren Lehrgängen, tue. Ich erinnere mich gerne an Schlittenhunderennen, an Eisfischen, Moltebeeren sammeln und Wandern in einzigartiger Landschaft. Bedauert habe ich im Dezember, dass ich wegen Krankheit nicht mitreisen konnte. Umso mehr schlägt jetzt das Herz in voller Vorfreude.

Der Start wird in Oslo sein, was das Skimekka schlechthin darstellt - der Holmenkollen ist mystisch. Die Anlage ist gigantisch, das Publikum eine Klasse für sich, was Begeisterungsfähigkeit und Expertise anbelangt. Oslo als Stadt besticht durch seine viele Gassen mit Cafes, immer nah am Wasser, und die Norweger selbst prägen die Atmosphäre mit Gelassenheit und Freundlichkeit. Die Kulinarik ist besonders: Fisch in allen Ausprägungen, vor allem Lachs in Norwegen liebe ich und die Kombination zwischen Moltebeeren und Fleischgerichten ist einmalig!

Nach den Springen in Oslo reisen wir nach Lillehammer, das kleiner und gemütlicher als die Hauptstadt ist. Die Schanzenanlage steht für meinen persönlichen Rekord mit 133 Metern und in der Tat ist es so, dass ich auf dieser Schanze noch nie schlechte Tage erwischt habe. Der Abschluss wird dann auf der Schanze in Vikersund begangen. Die besten 15 der Gesamtwertung aus Oslo und Lillehammer dürfen dort Skifliegen - ein besonderer Moment auf dem Weg zur Gleichberechtigung im Skispringen!

Meine persönliche Ambition ist es, noch erfolgreicher zu agieren als in der bisherigen Saison. Beflügelt durch die Goldmedaille in Planica werde ich es wohl etwas besser laufen lassen können, ohne groß nachzudenken. Das ist im Skispringen oft der Schlüssel, eben nicht zu grübeln, sondern einfach zu machen. Top-15-Platzierungen im Feld der weltbesten Springerinnen wären klasse und vor allem in Lillehammer, auf "meiner" Schanze, könnte es damit klappen.

Ich bin bereit zum Abflug nach Norwegen und schlage damit das nächste Kapitel dieser Saison auf!

 

Herzliche Grüße

Luisa Görlich

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