Mercedes hat bereits nach dem ersten Renn-Wochenende in der Formel 1 Alarm-Stimmung ausgerufen. Teamchef Toto Wolff will nach dem enttäuschenden Ergebnis zum Auftakt jeden Stein umdrehen und den aktuellen Boliden schnellstmöglich umbauen. Offenbar gibt es dafür gleich mehrere Optionen, wie nun enthüllt wurde.
Selten hat man Toto Wolff so enttäuscht erlebt wie nach dem Großen Preis von Bahrain. Gerade waren Rekordweltmeister Lewis Hamilton als Fünfter und sein Teamkollege George Russell als Siebter über die Ziellinie gefahren. Viel zu wenig für die hohen Ansprüche. Nur aus der Ferne konnte der deutsche Rennstall den Doppelsieg von Red Bull beobachten.
Wolff sprach hinterher bei "Sky Sports" von einem der "schlimmsten Tage im Rennsport" und kündigte an, das eigentlich erst im sechsten Saison-Rennen in Imola geplante Update für den W14 deutlich vorzuziehen.
"Ich denke, die Schritte müssen viel radikaler sein als die Hoffnung auf ein Upgrade um drei Zehntel", sagte der Teamchef der diesjährigen Schwarzpfeile, die in allen Belangen den Red Bulls von Max Verstappen und Sergio Pérez unterlegen waren.
Doch wie geht es konkret weiter bei Mercedes? "Sky"-F1-Experte Ted Kravitz sprach bereits kurz nach dem Rennen davon, dass man bei Mercedes schnell ein "völlig neues Konzept" brauche, um die Lücke zu schließen.
Nach Informationen von Formel-1-Experte Michael Schmidt von "Auto, Motor und Sport" steht man beim deutschen Rennstall derzeit vor einer schwierigen Entscheidung. "Mercedes hat zwei Varianten als Alternative parat", enthüllte der F1-Insider im Youtube-Kanal des Motorsport-Magazins.
Demnach wurden beide Varianten im Windkanal getestet und setzen jeweils auf ein anderes Konzept. Zwar habe man mit dem bisherigen Boliden die gesetzten Entwicklungsziele erreicht, erklärte Schmidt. Aber diese seien im Vergleich zum Sprung, den die Konkurrenz machte, zu niedrig gewesen.
Formel 1: "Ratlosigkeit" bei Mercedes und Co.
Die Frage, die sich bei Mercedes nun stellt: Um wie viel höher sind die Ziele bei den beiden Alternativen und reicht das aus, um Red Bull einzuholen?
Selbst wenn Mercedes mit einem neuen Konzept drei bis vier Zehntel schneller sein könnte, dürfte das zu wenig sein, um Verstappen und Co. einzuholen. Toto Wolff kündigte bereits an, "alles zu hinterfragen und Lösungen zu finden, die uns Rundenzeit bringen". Doch laut Schmidt herrscht vor allem "Ratlosigkeit", warum Red Bull sowohl im Qualifying als auch auf Distanz so schnell und gleichzeitig reifenschonend unterwegs ist.
Egal für welche der zwei aerodynamischen Alternativen sich Mercedes schlussendlich entscheidet: Viel Zeit bleibt dem Rennstall aus Woking nicht. Schon am 19. März steht mit dem Rennen in Saudi-Arabien der nächste Grand Prix auf dem Plan. Im letzten Jahr waren die damaligen Silberpfeile dort deutlich unterlegen. Ob sich das mit einem neuen Konzept ändert? Völlig offen.
Die Fans jedenfalls sind skeptisch. In einer aktuellen sport.de-Umfrage zum Thema "Kämpft Mercedes 2023 regelmäßig um Siege" stimmen 65 Prozent für "Nein", nur 35 Prozent glauben daran, dass Hamilton und Co. wieder häufiger ganz oben auf dem Podium stehen werden.


