Nach dem Hass-Plakat der Fans des VfL Bochum gegen Trainer Thomas Reis vom FC Schalke 04 haben sich zahlreiche Kritiker zu Wort gemeldet.
"Einzelne Gruppen und Personen unter den sogenannten Fans gehen zu weit", sagte DFB-Präsident Bernd Neuendorf in der Talk-Sendung "Sky90". "Wir beklagen uns einerseits, dass es Menschen gibt, die sowas psychisch derart mitnimmt, dass sie krank werden. Und dann sehen wir sowas. Das übersteigt das Vertretbare."
Der VfL Bochum habe seinem Ex-Trainer Reis "viel zu verdanken. Er hat dort super Arbeit geleistet. Da ist es noch befremdlicher, wenn man so etwas liest. Ich finde das mehr als kritisch", ergänzte Neuendorf. Er sehe eine "sehr bedenkliche Entwicklung", so der 61-Jährige.
Reis hatte nach einer Vergangenheit als Spieler, Nachwuchscoach und Co-Trainer die Bochumer Profis im Jahr 2019 als Übungsleiter übernommen. Im September 2022 wurde er entlassen, Ende Oktober heuerte er auf Schalke an.
"Wenn du kein ehrloser Bastard bist, wer dann?", hatte auf dem Spruchband der VfL-Fans in Richtung Reis gestanden - eine eindeutige Anspielung auf dessen Worte "Wenn ich kein Bochumer bin, wer dann?" kurz vor seinem Aus in Bochum.
VfL Bochum vs. FC Schalke 04: "Clearingprozess" bei den Fans gefordert
"Die Fans müssen eine Art Clearingprozess durchführen: Was geht und was nicht? Darüber müssen Vertreter innerhalb der eigenen Fanszene diskutieren", sagte Neuendorf.
Auch der langjährige Bundesliga-Funktionär Heribert Bruchhagen äußerte sich zu den Vorfällen rund um das "kleine" Revierderby zwischen Bochum und Schalke.
"Die Vereine müssen mit den Ultras leben. Sie dürfen aber nicht aufgeben, an die Fans zu appellieren, die solche Inhalte nicht teilen", sagte Bruchhagen. Allerdings begegne man im Dialog "nur den Vernünftigen. Die anderen ziehen sich in ihr Schneckenhaus zurück".





























