Malaika Mihambo: Auf die Weitsprung-Königin wartet nach der medaillenlosen Hallen-EM viel Arbeit.
Platz vier? Bei einer großen Meisterschaft? Das hat Malaika Mihambo auch schon vier Jahre nicht mehr erlebt. "Natürlich ist es schade, dass es nicht mit einer Medaille geklappt hat", sagte die Weitsprung-Königin, nachdem sie bei der Hallen-EM in Istanbul mit 6,83 m auf den undankbarsten aller Ränge gesprungen war.
Wie zuletzt bei der Hallen-EM 2019 in Glasgow - auch damals mit 6,83 m. Es folgte die beste Saison ihrer Karriere, die mittlerweile 29-Jährige flog damals auf 7,30 m und holte in Doha ihren ersten von bisher zwei WM-Titeln. Und auch am Bosporus richtete Mihambo ihren Fokus direkt auf den Sommer.
"Im Laufe des Wettkampfs wurde mein Anlauf immer stabiler. Das ist ein gutes Zeichen", sagte die Olympiasiegerin, die sich drei ungültige Versuche leistete. Für die Seriensiegerin ist der ungewohnte vierte Platz "eine gute Motivation, weiter an sich zu arbeiten und im Sommer hungrig auf große Weiten zu sein".
Traditionell fühlt sich Mihambo draußen viel wohler. "Im Sommer ist die Saison auch viel länger. So hat man mehr Zeit, an den Feinheiten zu arbeiten", sagte die Weltmeisterin, die im August in Budapest ihren dritten WM-Titel in Serie anstrebt: "Der absolute Höhepunkt wird draußen gesetzt. Darum wird das Niveau im Sommer auch besser sein."
Doch dass Mihambo "nichts geschenkt bekommt", hat Istanbul gezeigt. Zudem drängt eine junge Generation nach oben. Etwa die Italienerin Larissa Iapichino, Tochter von Ex-Weltmeisterin Fiona May, die mit 6,97 m Silber holte. "Ich bin erst zwanzig Jahre alt", sagte Iapichino: "Ein toller Start in die Karriere." Es klang fast wie eine kleine Kampfansage.