Bei seinem vierten WM-Start holte sich der Norweger Jarl Magnus Riiber am Samstag in Planica die vierte Gold-Medaille in der Nordischen Kombination. Sein Anflug von Arroganz kurz vor dem Ziel kam allerdings nicht bei allen Konkurrenten gut an.
"Scheiße, das verstehe ich überhaupt nicht. Das hat er nicht nötig. Das finde ich persönlich respektlos", polterte Deutschlands bester Kombinierer Julian Schmid, der als Sechster knapp das Podest verpasste, nach dem Zieleinlauf.
Riiber war nach einem dominanten Springen mit großem Vorsprung auf die 10km-Langlaufrunde gegangen. Über eine Minute lag er letztlich vor seinen Widersachern. Kurz vor dem Ziel hielt er sogar auf einem Hügel an, legte die Hand an die Stirn und blickte sich demonstrativ nach seinen Verfolgern um.
Nach dem Rennen beteuerte Riiber, er habe lediglich die Aussicht und den besonderen Moment genießen wollen. Die Idee zu dem eigenwilligen Jubel sei ihm nach einem Treffen mit Biathlon-Star Johannes Thingnes Bö gekommen, verriet er beim TV-Sender "NRK". Der Norweger hatte seine Titel bei der Biathlon-WM jüngst ebenfalls mit ausgefallenen Posen auf der Zielgeraden gefeiert.
Riiber bricht WM-Rekord von Eric Frenzel
Aus dem eigenen Team kam derweil ebenfalls leise Kritik an der Aktion. "Er hat uns schon im Rennen genug beeindruckt, da hätte es das nicht gebraucht. Aber gleichzeitig: Wenn es einen Tag gibt, an dem er das machen darf, dann ist das heute", betonte Jörgen Graabak gegenüber der norwegischen Zeitung "Verdens Gang".
Lange wolle er seinem Landsmann aber nicht böse sein: "Er fühlt sich heute wie der König, aber das wird vergehen. Ich kann ihm das verzeihen", so der Routinier weiter.
Für Riiber war es am Samstag die insgesamt achte Goldmedaille bei einer Weltmeisterschaft. Damit knackte der 25-Jährigen auch den Rekord von Eric Frenzel.
Über die Leistung des Kontrahenten musste selbst Schmid stauen: "Er ist unfassbar dominant. Ich bin nach ihm gesprungen und es war unglaublich anzuschauen."
