Mit drei gewonnenen Goldmedaillen ragt Simen Hegstad Krüger aus einer bärenstarken norwegischen Langlauf-Mannschaft bei der WM in Planica noch heraus. Im abschließenden Rennen über 50 km darf der Superstar trotzdem nicht starten - obwohl er gerne würde. Seine Nicht-Nominierung ruft in der Heimat eine heftige Reaktion hervor.
Helle Aufregung um Norwegens Aufgebot für das abschließende 50-km-Rennen bei der WM in Planica. Nachdem sich Sjur Røthe eine Erkältung zuzog, entschlossen sich die Trainer dazu, Martin Løwstrøm Nyenget als Ersatzmann aufzustellen. Dreifach-Weltmeister Simen Hegstad Krüger bleibt somit nur die Zuschauerrolle. Dabei ist der 29-Jährige topfit und einsatzbereit.
"Es war schon schockierend, dass Krüger nicht zum ursprünglichen Aufgebot zählte. Dass er nicht mal Ersatz ist, obwohl er selbst gerne starten würde, ist nicht nachvollziehbar. Sportliche Argumente kann es dafür nicht geben. Also muss man sich fragen, ob etwas anderes dahintersteckt", wunderte sich der frühere Langläufer und Ex-Johaug-Trainer Fredrik Aukland gegenüber "NRK" über den Entschluss des norwegischen Trainerteams.
Die Verantwortlichen sollten lieber eine "gute Erklärung" für die Nicht-Nominierung Krügers haben, findet Aukland, denn: "Diese Nicht-Nominierung ist der größte Skandal aller Zeiten. So etwas ist mir noch nie untergekommen. [...] Es macht einfach überhaupt keinen Sinn, einen Läufer, der drei Goldmedaillen in drei Rennen gewonnen hat, nicht für das letzte Rennen zu nominieren."
Auch Krüger wundert sich über Norwegens Langlauf-Trainer
Auch der ausgebootete Krüger kann nicht verstehen, warum er für den "50er" nicht berücksichtigt wurde. "Ich frage mich, welche Resultate ich hätte holen müssen, um im Team zu sein. Viel besser hätte ich mich nicht schlagen können", sagte der 29-Jährige mit Blick auf seine makellose WM-Bilanz. Einen Groll gegenüber seinem berücksichtigen Teamkollegen hegt Krüger aber nicht. "Ich wünsche ihm wirklich das Beste", schrieb er in einer Textnachricht an "NRK".
Norwegens Langlauf-Manager Espen Bjervig wollte die höchst umstrittene Entscheidung zunächst nicht kommentieren. Stattdessen sagte er lediglich: "Wir konzentrieren und jetzt auf das Rennen. Danach können wir reden."
