Katharina Hennig hat den deutschen Skilanglauf wachgeküsst. Am Dienstag bietet sich die nächste Medaillenchance.
Planica (SID) Noch wurden Katharina Hennig keine Pfannen geschenkt. "Die meisten hat der J.J. bekommen, der muss jetzt zu Hause anbauen", scherzte die Sächsin über Jens-Jörg Rieck.
Das oft gehörte "Ja hast du denn die Pfanne heiß?!", mit dem der Kommentator Hennig und Victoria Carl vor einem Jahr zu olympischem Gold geschrien hatte, verfolgt den TV-Reporter offenbar noch immer. Und Hennig? Die freut sich derweil über andere Geschenke: "Ich habe ein Räuchermännchen bekommen. Das sieht aus wie ich."
Generell sei die Aufmerksamkeit für sie selbst und den deutschen Langlauf seit Peking "auf jeden Fall nach oben" gegangen, erzählt Hennig, "wenn auch nicht so krass, wie man sich das vielleicht vorstellt". Neben Gold im Teamsprint hatte sie damals noch Silber in der Staffel gewonnen - und seitdem mehrfach bewiesen, dass die Erfolge in China keine Zufälle waren.
Langlauf: Medaillenchancen am Dienstag
Anfang des Jahres sorgte Hennig im italienischen Val di Fiemme für den ersten Weltcupsieg einer deutschen Skilangläuferin seit 2009. Hinzu kommen in diesem Winter drei weitere Podestplätze. Hennig hat den deutschen Skilanglauf nach Jahren des Tiefschlafs wachgeküsst - und kann in der zweiten Woche der Nordischen Ski-WM im slowenischen Planica ihre sensationelle Saison krönen.
Die erste Gelegenheit dafür bietet sich ihr schon am Dienstag (12:30 Uhr/ZDF und Eurosport) im 10-km-Rennen. Zwar findet der Wettbewerb im freien und eben nicht in dem von Hennig favorisierten klassischen Stil statt - auch das sollte sie aber nicht unbedingt aufhalten: Im Dezember war sie im norwegischen Lillehammer in eben jenem Rennen auf Platz zwei gelaufen.
Auch in Slowenien konnte sie ihre neu entdeckte Vielseitigkeit bereits unter Beweis stellen. Dabei sollte der Skiathlon am vergangenen Samstag eigentlich nur ein "Wettkampf zum Reinkommen" werden, "alles kann, nichts muss" - das hatte Hennig noch im Vorfeld betont. Am Ende wurde sie starke Vierte - und verpasste die erste deutsche Langlauf-Medaille bei einer WM seit zwölf Jahren um lediglich 5,3 Sekunden.
"Ich glaube, es war noch nie jemand so glücklich über Platz vier", sagte sie nach dem mit Abstand besten WM-Ergebnis ihrer Karriere: "Den Schwung nehme ich jetzt mit" - vielleicht schon mit auf die zehn Kilometer am Dienstag.