Russell Wilson ist im letzten Jahr von den Seattle Seahawks zu den Denver Broncos gewechselt. Der Abgang überraschte damals, weil der NFL-Star eine No-Trade-Klausel im Vertrag hatte. Der Quarterback schoss sich mit einer bestimmten Aktion jedoch selbst ins Aus.
"The Athletic" will von internen Quellen aus dem Umfeld der Seahawks erfahren haben, dass Wilson vor seinem Wechsel nach Denver die Abberufung von Headcoach Pete Carroll und General Manager John Schneider forderte.
Wilson gehörte in den letzten Jahren zu den Ballverteilern, die am meisten von der gegnerischen Defense einstecken mussten. Offenbar machte er Carroll und Schneider für diesen Umstand verantwortlich. Diese beiden Personen entscheiden maßgeblich über die Picks im NFL-Draft, wo in Wilsons Augen wohl nicht ausreichend in die eigene Offensive Line investiert wurde.
Der Versuch, Carroll und Schneider abzuschießen, ging für Wilson allerdings gehörig nach hinten los. Die Klubbosse stellten sich vor ihr Führungspersonal und schoben gemeinsam den Trade zu den Broncos an.
Für die Abgabe ihres Superstars erhielt Seattle aus Denver nicht nur zwei Erstrundenpicks, zwei Zweitrundenpicks und einen Fünftrundenpick, sondern obendrein auch noch Quarterback Andrew Lock, Tight End Noah Fant und Lineman Shelby Harris.
NFL-Star hatte in Denver "zu viel Einfluss"
Die Seahawks gingen im Übrigen nicht nur auf den ersten Blick als Sieger aus dem Wilson-Trade hervor. Während das Team aus dem Bundesstaat Washington inmitten eines Umbruchs die Playoffs erreichte, konnten die Broncos nach der Regular Season nur eine 5:12-Bilanz vorweisen.
Einen Großteil der Verantwortung für das schlechte Abschneiden trug nach Meinung vieler Experten Russell Wilson selbst, der wie ein Fremdkörper in seinem neuen Team wirkte.
"Er hatte zu viel Einfluss", gab der inzwischen entlassene Broncos-Coach Nathaniel Hackett zu. Nachfolger Sean Payton dürfte mit Wilson hingegen weniger Probleme haben. Ihn wollte der Quarterback im letzten Jahr nämlich für Pete Carroll bei den Seahawks installieren.