Wieder einmal feierte Norwegen im Langlauf einen Doppelsieg. Nach dem Finale im Sprint war die Stimmung bei den Norwegern aber aufgeheizt. Grund war der Sturz von Haavard Solaas Taugböl im Viertelfinale, den der Schwede Marcus Grate verursacht hatte. Dass es dennoch keine Strafe gab, ließ auch einige Experten ratlos zurück.
Auf den letzten Metern des Sprint-Viertelfinals kam es zwischen Haavard Solaas Taugböl und Marcus Grate zu einem engen Kampf um die Position. Grate fuhr infolgedessen seinen Arm aus und brachte damit seinen norwegischen Kontrahenten zu Fall. Die Chance auf das Halbfinale war für Taugböl hin. Bereits kurz nach dem Rennen war man sich auf norwegischer Seite einig, dass es sich bei dem Zwischenfall um ein klares Vergehen des Schweden handelte.
"Grate hätte disqualifiziert werden müssen. So setzt man seine Ellbogen nicht ein. Ich war wütend, als ich das sah", sagte Norge-Trainer Arild Monsen in einer Medienrunde.
Eine Wahrnehmung, die auch Taugböl teilt. "Das war ein Scheißtag. Das war natürlich nicht der Plan. Wenn's mein eigener Fehler gewesen wäre, könnte ich besser damit leben. Ich bin in meiner Spur geblieben, dann ist es eng geworden. Meine 1,70 Meter gegen seine 1,90 Meter ging dann nicht gut aus für mich. Es ist wirklich scheiße", polterte der der 29-Jährige gegenüber "Eurosport".
Langlauf: Entscheidung nach Sturz "skandalös schlecht"
Doch zum Erstaunen aller verhängte die Jury um Renndirektorin Mikaela Sundbaum aus Schweden keine Strafe gegen ihren Landsmann, der am Ende im Halbfinale scheiterte. Eine Entscheidung, die zu heftiger Kritik von "TV2"-Kommentator Petter Skinstad führte.
"Eine Disqualifikation von Grate ist so offensichtlich, dass sie nicht einmal kommentiert werden sollte", schrieb er auf Twitter. "Sundbaum ist der Hauptschiedsrichter und das Urteil ist skandalös schlecht - und die Entscheidungen sind inkonsequent", schoss Skinstad in Richtung der Rennleitung. Selbst eine Bevorzugung unter Landleuten wollte der Sportjournalist nicht ausschließen.
"Es sieht nicht gut aus, dass es eine schwedische Delegierte ist, die diese Entscheidung trifft. Ich schlage vor, dass sie ihre Koffer packt und nach Hause fährt", stellte Skinstad klar.
