Ist das Schiedsrichter-Team um Tobias Welz, das die schwierige Partie zwischen Borussia Mönchengladbach und dem FC Bayern (2:3) am Samstagnachmittag pfiff, ein "weichgespültes Pack", wie es Julian Nagelsmann herausrutschte, nachdem dieser sich in der Kabine der Unparteiischen Luft gemacht hatte? Zwei TV-Experten raten dem Cheftrainer der Münchner, seine Wortwahl in Zukunft dringend zu überdenken oder aber die Liga zu wechseln.
"Im Eifer des Gefechts rutschen schon einmal Sachen raus. Nur, er weiß natürlich, dass er auf dem Titelblatt landet, auch wenn er sagt, bitte nicht auf die Goldwaage legen", analysierte Ex-Profi Dietmar Hamann bei "Sky" den Ausraster des 35-Jährigen, der sich massiv über eine frühe (und umstrittene) Rote Karte gegen seinen Abwehrspieler Dayot Upamecano aufgeregt hatte.
Allem Verständnis zum Trotz: Nagelsmann sei nunmal Trainer des FC Bayern, so Hamann weiter. "Wenn er nicht will, dass seine Worte auf die Goldwaage gelegt werden, dann muss er in dritte Liga, vierte Liga, da interessiert keinen, was er erzählt", sagte der TV-Experte zu den Hoffnungen des Chefcoaches, dass seine harten Worte schnell verklingen würden. "Dieser Verantwortung muss er sich bewusst sein."
Zwar hatte sich Nagelsmann einige Zeit nach Spielschluss via Social Media bei Welz und seinem Schiedsrichter-Team entschuldigt, doch "in Zukunft muss er sich da besser im Griff haben", mahnte Hamann.
Ins gleiche Horn stieß auch Lothar Matthäus, der die intensive Partie als Experte am Feld mitverfolgte. "Die Wortwahl ist weit daneben getroffen. Das wird auch ganz sicher ein Nachspiel haben beim DFB-Sportgericht, solche Ausdrücke zu verwenden", sagte der frühere Münchner Profi bei "Sky".
FC Bayern: "Schwamm drüber" reicht nicht für Nagelsmann
"Dass er enttäuscht ist - ja! Dass er unter Druck steht - ja! Aber trotzdem erwarte ich nicht nur von einem Bayern-München-Trainer, sondern generell von den Verantwortlichen, die an der Linie stehen, dass sie eine richtige Wortwahl treffen, beziehungsweise dass sie sich da unter Kontrolle haben", ergänzte Matthäus.
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Mit Nagelsmann Entschuldigung, in der er unter anderem schrieb, dass er "zu weit gegangen" sei, ist es für den 61-Jährigen nicht getan.
"Jetzt nur Schwamm drüber - damit ist die Sache nicht bereinigt", sagte Matthäus: "Es ist ein Thema, dass die nächsten Tage die Schlagzeilen füllen wird. Deswegen glaube ich, dass nicht nur der DFB, sondern auch der FC Bayern seinen Angestellten zum Rapport ruft."
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Münchens Sportvorstand Hasan Salihamidzic hatte unmittelbar nach dem Spiel eigenen Angaben zufolge noch keine konkrete Kenntnis davon, "was der Trainer gesagt hat". Allerdings sei es verständlich, dass Nagelsmann angesichts der Entscheidung gegen Upamecano emotional reagiert habe, sagte Salihamidzic: "Ich glaube, das muss man ihm jetzt zugestehen."





























