Biathlon-Star Dmytro Pidruchnyi hält eine Rückkehr russischer Athleten in den Weltsport für deutlich verfrüht.
"Es wäre ein großer Fehler, sie starten zu lassen. Schließlich ist der Krieg nicht zu Ende", sagte der Ukrainer der Zeitung "Neues Deutschland": "Russland sollte erst auf die Weltbühne gelassen werden, wenn der Krieg beendet ist und sie dafür bezahlen, was sie angerichtet haben." Auch eine Deklarierung als neutrale Athleten mache die Sache nicht besser.
"Neutrale Athleten gibt es nicht", führte Pidruchnyi aus: "Die Erfahrung haben wir ja schon mal gemacht. Jeder wüsste, dass sie Russen sind. Fans würden auch die russische Fahne schwenken."
Für den Fall einer Rückkehr der Russen rechne er mit einem "großen Boykott" der Olympischen Spiele. "Und ganz ehrlich, auch ich würde das tun, egal wie viel ich vorher in diesen Traum investiert hätte", betonte der 31-Jährige.
Vom Kriegs-Einsatz zurück zum Biathlon-Training
Pidruchnyi war im Frühjahr 2022 selbst in die Armee einberufen worden, um seine Heimatstadt Ternopil zu verteidigen.
"Ich habe drei Monate gedient, bevor ich von unserer Führung den Auftrag bekam, wieder mit meinem Biathlon-Training anzufangen. Ich sollte mein Land im Ausland repräsentieren und den Menschen dort davon erzählen, wie die Situation in unserem Land ist", so der Sprint-Fünfte von Oberhof.
Das sei nun eine seiner "wichtigsten Aufgaben im Sport".