Erst wenige Stunden vor dem Rennen fiel die Entscheidung, dass Justus Strelow als Nachrücker für den angeschlagenen Johannes Kühn in das deutsche Aufgebot für das schwierige Einzel-Rennen bei den Biathlon-Weltmeisterschaften berufen würde. Der WM-Debütant machte das Beste aus der Situation und schloss mit einem ordentlichen 13. Platz bei lediglich einem Schießfehler ab.
Sogar eine Top-Ten-Platzierung schien zeitweise greifbar nah, blieb der 26-Jährige doch bei den ersten drei Schießeinlagen jeweils ohne einen Fehler.
Erst beim letzten Stehend-Anschlag setzte Strelow den ersten Schuss daneben und vergab mit einer Strafminute einen möglichen neunten Platz.
Trotz alledem zeigte sich das Nachrücker nach seinem ersten WM-Rennen über die lange 20-Kilometer-Distanz am "ZDF"-Mikrofon glücklich und erleichtert: "Bis heute früh war nicht mal klar, dass ich laufe. Von daher bin ich mit dem Tag heute insgesamt zufrieden", meinte der Sachse, der 2021 Europameister in der Single-Mixed-Staffel geworden war.
"Läuferisch war es heute wieder extrem schwer. Am Schießstand wollte ich beim letzten Schießen unbedingt die Null. Dann geht der erste Schuss gleich weg, das war ärgerlich. Am Ende war es mit 95 Prozent aber ein gutes Ergebnis", betonte Strelow.
Insgesamt lief er als drittbester Deutscher hinter dem Fünften Benedikt Doll und dem Neunten Philipp Nawrath ins Ziel.
Kühn aus gesundheitlichen Gründen geschont
Nach dem Rennen berichtete er darüber, wie er sich als Spätnominierter auf das Einzel vorbereiten konnte: "Hannes (Kühn, Anm. d. Red.) hatte mir gestern Abend schon eine kleine Vorwarnung gegeben. Von daher bin ich auch gestern früh ins Bett gegangen und habe mich für heute bereit gehalten." Die endgültige Absage Kühns sowie die Entscheidung des DSV-Verantwortlichen sei ihm dann am Dienstagmorgen mitgeteilt worden.
Der 31-jährige Kühn hatte nach seinem sechsten Platz im Verfolgungsrennen aus gesundheitlichen Gründen gepasst, wie Teamarzt Jan Wüstenfeld im Vorfeld vermeldete: "Hannes ist gesundheitlich etwas angeschlagen und soll deshalb mit Blick auf die verbleibenden Wettkämpfe geschont werden."
