Mit seinen Aussagen zu der zeitnahen Rückkehr russischer Athleten hat Biathlon-Legende Martin Fourcade für mächtig Aufruhe gesorgt. Der ukrainische Biathlet Dmytro Pidruchnyi reagierte nun mit großer Enttäuschung auf die Worte seines ehemaligen Kontrahenten.
"Als Athlet, Repräsentant und Sportsmann glaube ich, dass wir darüber nachdenken sollten, sie wieder zurückkommen zu lassen. Sie sind Sportler und sollen auf dieser Grundlage auch verteidigt werden", sagte Martin Fourcade am Wochenende im Interview mit dem norwegischen Sender "NRK".
Eine Aussage, die innerhalb kürzester Zeit hohe Wellen geschlagen hat. Viele Athleten reagierten mit Unverständnis auf die Forderung des Franzosen. Auch der ukrainische Biathlet Dmytro Pidruchnyi ist von den Gedankenspielen des fünffachen Weltmeisters irritiert und enttäuscht.
Biathlon-Star: Russen-Rückkehr ein "großer Fehler"
"Ich habe sein Statement gelesen. Für mich ist es schwierig zu verstehen, warum er sowas jetzt sagt. Es ist für mich seltsam, über sowas zu diskutieren, während der Krieg noch läuft. Ich finde es seltsam, wenn solch wichtigen Leute solche Meinungen vertreten", sagte der 31-Jährige gegenüber der Tageszeitung "VG".
"Ich denke, es ist ein großer Fehler, sollte man russische und belarussische Sportler jetzt wieder zulassen", stellte Pidruchnyi, der nach dem Angriff Russlands auf sein Heimatland selbst einige Zeit lang in der Armee diente, am Sonntag klar. Zuvor hatte der Verfolgungs-Weltmeister von 2019 bei der Biathlon-WM einen hervorragenden achten Platz erzielt.
Unterstützung bekam Pidruchnyi dabei nach dem Rennen auch von Weltcup-Dominator Johannes Thingnes Bö. "Er (Martin Fourcade, Anm. d. Red.) ist ein toller Kerl, zu dem ich alle die Jahre aufgeschaut habe. Er war immer ein gutes Vorbild im Kampf gegen Doping und darin, seine Position als Athletenvertreter im IOC zu vertreten. Aber es ist klar, dass ich ihm in diesem Fall nicht zustimme", so der norwegische Ausnahmesportler gegenüber dem Sender "TV2" nach seinem Erfolg in der Verfolgung am Sonntag.
