Bis heute gilt Ole Einar Björndalen als der erfolgreichste Biathlet aller Zeiten. Mit Johannes Thingnes Bö ist ihm der mit Abstand beste Skijäger der Gegenwart mittlerweile aber dicht auf den Fersen.
Die Bilanz der norwegischen Biathlon-Legende Björndalen liest sich noch immer atemberaubend. In seiner langen, knapp 25 Jahre andauernden Karriere holte er nicht weniger als 13 Olympische Medaillen, acht davon aus Gold.
Hinzu kommen 45 (!) Medaillen bei Weltmeisterschaften. 20 Mal gab es dabei das goldene Edelmetall für einen ersten Platz in einem WM-Rennen.
Mit Johannes Thingnes Bö schickt sich der derzeit beste Biathlet der Welt an, die Rekorde des mittlerweile 49-Jährigen in ernsthafte Gefahr zu bringen.
Die Goldmedaille im Verfolger von Oberhof bedeutete am letzten Sonntag bereits den 15. WM-Titel in Bös Biathlon-Karriere. Angesichts der derzeitigen Überlegenheit und des vergleichsweise jungen Alters von 29 Jahren stehen die Chancen momentan extrem gut, dass er den bisherigen Rekord von 20 WM-Titeln bald brechen kann. Frühestens in Nove Mesto bei der nächsten WM im Februar 2024 wäre das möglich.
"Es ist verrückt, was er macht", meinte der heutige TV-Experte Ole Einar Björndalen im norwegischen "TV2". Die Wintersport-Ikone ist sich sicher, dass Bö gegenwärtig auf seinem absoluten Leistungshoch angekommen ist: "Ich glaube nicht, dass er jemals so gut war wie jetzt."
In der norwegischen Öffentlichkeit wird derzeit schon darüber spekuliert, ob Bö eine lupenreine WM-Ausbeute von maximal sieben Goldmedaillen bei sieben WM-Starts hinbekommen könnte.
Bö denkt schon wieder an den nächsten Biathlon-Wettkampf
Nach seinen ersten drei Titeln in der Mixed-Staffel, im Sprint und in der Verfolgung sind für den Superstar noch weitere erste Plätze im 20-km-Einzel, im Massenstart, in der Staffel sowie in der Single-Mixed-Staffel möglich.
Bö selbst sagte zuletzt von sich, derzeit über einen "extrem guten Wettkampfgeist" zu verfügen und alles für den maximalen Erfolg in der Loipe und am Schießstand zu tun.
Die Gefahr, aufgrund seiner Überlegenheit in den Wettkämpfen abzuheben und möglicherweise den Bezug zur Realität zu verlieren, sieht er derweil nicht: "Morgen bin ich schon wieder ganz auf der Erde und bereite mich auf den nächsten Wettkampf vor. 20 Kilometer - ich freu mich drauf", sagte er nach seiner 15. WM-Goldmedaille.