Denise Herrmann-Wick ist weiterhin der Medaillen-Hamster in der deutschen Biathlon-Mannschaft bei der WM in Oberhof. Nach ihrem sensationellen Weltmeistertitel im Sprint-Rennen am Freitag legte die 34-Jährige am Sonntagnachmittag die Silbermedaille in der Verfolgung über 10 Kilometer nach. Nach dem Lauf auf den zweiten Platz zeigte sich Herrmann-Wick überaus zufrieden mit ihrer Leistung.
Denise Herrmann-Wick winkte den frenetisch feiernden Fans strahlend zu, dann umarmte sie Siegerin Julia Simon. Mit Silber in der Verfolgung setzte die 34-Jährige ihr Winter-Märchen von Oberhof fort.
"Es war Wahnsinn, ein Genuss, das war der Gipfel der Stimmung, auch wenn die Beine ganz schön gebrannt haben. Es war richtig cool. Ich hab versucht alles rauszuhauen", sagte Herrmann-Wick im "ZDF" müde, aber überglücklich, auch wenn es wie im Sprint nicht zu Gold gereicht hatte.
Die Olympiasiegerin sprach kurz nach dem Zieleinlauf von "einem coolen Rennen". Vor allem ihre hervorragende Ausgangssituation als Startläuferin in dem Verfolger sorgte dafür, dass die ehemalige Langlauf-Spezialistin das Verfolgungsrennen richtig genießen konnte.
"Von vorne weg, bei der Kulisse und der Atmosphäre, ist richtig, richtig cool", so Herrmann-Wick, die das Rennen bei starkem Nebel in Thüringen sogar lange Zeit angeführt hatte.
Die Entscheidung sollte erst beim vierten und letzten Schießen fallen, als Herrmann-Wick praktisch zeitgleich mit der Französin Julia Simon in das Stadion einlief. Die französische Gesamtweltcup-Führende hatte sich nach Platz 10 im Sprint-Rennen mit einer herausragenden Leistung bis auf Platz zwei vorgearbeitet.
Herrmann-Wick verteidigt zehn Sekunden Vorsprung vor Olsbu Röiseland
Beim abschließenden Stehend-Duell am Schießstand behielt Simon dann die besseren Nerven, leistete sich einen Fehler weniger als Herrmann-Wick, die zwei ihrer fünf Scheiben verfehlte.
Dennoch war Deutschlands derzeit beste Biathletin über den zweiten Platz am Ende überglücklich: "Ich wusste, dass es wieder zum Grande Finale kommt, aber das ist auch irgendwie etwas Cooles. Heute habe ich den Kürzeren gezogen mit zwei Fehlern. Hinten raus nochmal mit Null, das wäre es schon nochmal gewesen. Aber es war nicht so einfach."
Auf der Schlussrunde zeigte die Sportsoldatin noch einmal ihre ganze Klasse und lief am Ende mit zehn Sekunden Vorsprung für Bronze-Gewinnerin Marte Olsbu Röiseland unter dem Jubel der Tausenden Biathlon-Fans ins Ziel.