Der FC Bayern München hat am Samstag mit 3:0 (1:0) gegen den VfL Bochum gewonnen und seine Tabellenführung in der Fußball-Bundesliga vorerst verteidigt. Cheftrainer Julian Nagelsmann war nach der Partie allerdings alles andere als zufrieden. Kritik, die Raum für Spekulationen lässt.
"Am Ende ist es dann ein bisschen zu wenig Leben", monierte Julian Nagelsmann bei "Sky" nach dem Heimsieg gegen den Abstiegskandidaten aus Bochum. Lange Zeit taten sich seine Bayern gegen den tief stehenden Gegner schwer, kreative Momente ließen lange auf sich warten. "Wir haben jetzt keinen Super-Flow, wir sind einen Punkt vorne in der Bundesliga, nicht mehr."
Nagelsmann machte deutlich, dass ihm der Auftritt seiner Stars nach guter Anfangsphase, in der bereits die Führung hätte fallen können, "bis zur 60. Minute" überhaupt nicht gefallen hatte. "Wenn wir richtig Vollgas spielen, was ja auch Spaß macht, wenn ich mich richtig bewege und ein bisschen Enthusiasmus aufs Feld bringe, glaube ich, dass du die ersten sechs Minuten fortsetzen kannst und dann steht es hier schnell 5:0 oder 6:0."
Nagelsmann will Probleme "intern" klären
Erst durch die Wechsel von Alphonso Davies (46.) für den leicht angeschlagenen Thomas Müller, Kingsley Coman (60., für Joao Cancelo), Daley Blind (67. für Jamal Musiala) oder Arjin Ibrahimovic (77. für Leroy Sané) sei wieder neuer Schwung hinzugekommen. "Insgesamt", fasste der Cheftrainer zusammen, "war es von beiden Mannschaften kein gutes Spiel".
Der 35-Jährige gab an, die Gründe für die unzufriedenstellende Leistung vor eigenem Publikum "intern" klären zu wollen.
Im Champions-League-Achtelfinalhinspiel gegen Paris Saint-Germain am Dienstag (21:00 Uhr) müsse der FC Bayern "ein überragendes Spiel machen, weil es einfach eine Weltklasse-Mannschaft ist. Wenn wir am Dienstag so spielen, wird es nicht reichen um weiterzukommen".
FC Bayern: Nagelsmanns Kritik "ein Hilferuf" - Vertrauen "beschädigt"?
Die harsche Kritik des Münchner Übungsleiters hatte bereits am Samstagabend hohe Wellen geschlagen. Bei Ex-Bayern-Profi Dietmar Hamann etwa riefen Julian Nagelsmanns Worte durchaus Bestürzung aus.
"Bis auf das Spiel gegen Mainz im Pokal haben sie nicht geglänzt. Das waren ordentliche Partien, aber keine guten. Es ist kein Spielfluss da, sie arbeiten Fußball, aber da ist keine Spielfreude, wie Nagelsmann es auch gesagt hat. Und wenn er es öffentlich sagt, heute nach dem Spiel, dass ist das ein Weckruf oder ein Hilferuf: 'Wacht endlich auf!'", so der "Sky"-Experte.
Hamann könne sich gut vorstellen, dass er dies "mehrmals intern angesprochen habe". Mit Blick auf das Königsklassen-Duell in Paris sei das "kein gutes Zeichen" und sogar "besorgniserregend", da Nagelsmann "anscheinend nicht an die Spieler herankommt". Der Ex-Nationalspieler führte aus: "Also ich glaube, das Vertrauen in seine Mannschaft ist auch etwas beschädigt, wenn er jetzt in das Spiel geht und das sind natürlich keine guten Vorzeichen."






























