Denise Herrmann-Wick ist am Freitagnachmittag zum zweiten Weltmeistertitel ihrer Biathlon-Karriere gelaufen. Die Olympiasiegerin war im WM-Sprint von Oberhof nicht zu schlagen und verwies die Top-Favoritin Hanna Öberg auf den zweiten Platz. Nach dem Zieleinlauf war der deutsche Biathlon-Star völlig aufgelöst.
"Es ist unglaublich! Heute war ich wirklich total aufgeregt und habe schon beim Einlaufen den Puls gar nicht mehr herunterbekommen. Da habe ich extrem kämpfen müssen, dass ich bei mir bleibe", berichtete Herrmann-Wick am "ZDF"-Mikrofon kurz nach ihrem herausragenden Sieg von ihrem ganz speziellen Tag in der thüringischen Heimat.
Die 34-Jährige zeigte sich ergriffen von der eigenen Leistung, die ihr zuvor in der Loipe und am Schießstand von Oberhof gelungen war: "Dass ich so heute ein Rennen mit 0-0 im Sprint in den Schnee zaubern kann, und das bei der Heim-WM, das kann man mit Worten nicht beschreiben!"
Herrmann-Wick schoss zweimal fehlerfrei, lag nach dem zweiten Schießen aber noch knapp zehn Sekunden hinter der ebenfalls fehlerfreien Top-Favoritin Hanna Öberg aus Schweden.
Dank einer sensationellen Schlussrunde schob sich Herrmann-Wick, die mit Startnummer 24 einige Minuten vor Öberg lief (Startnummer 28), noch an der Konkurrentin vorbei und strahlte anschließend über das ganze Gesicht.
Herrmann-Wick jubelt nach Schlussrunde: "Es hat gereicht!"
"Die Euphorie war nach der Mixed-Staffel schon extrem groß. Es lief heute wirklich leicht von der Hand. Ich habe beim Schießen versucht, ganz ruhig meine Sache zu machen. Da habe ich vielleicht auch ein paar Sekunden beim Schießen draufbekommen. Das war mir unter dem Strich aber egal, weil ich wusste, dass ich auf der Strecke gute Beine hab", berichtete Herrmann-Wick im "ZDF" nach der zweiten Goldmedaille bei ihrer vierten WM-Teilnahme.
Die Sportsoldatin zeigte sich überwältigt ob ihrer eigenen Performance vor Tausender heimischer Biathlon-Fans: "Man wagt es sich kaum davon zu träumen, dass so etwas hier passieren kann. Dass ich das heute erleben darf, mit der Familie und Freunden am Streckenrand, ist umso schöner."
Nach dem zweiten Schießen habe sie auf der Schlussrunde versucht, alle Kraftreserven noch auf die Strecke zu bringen: "Und es hat gereicht", jubelte die neue Sprint-Weltmeisterin.
