Im Skispringen geht es aktuell in Willingen zur Sache. In der vergangenen Saison war es in der hessischen Wintersport-Hochburg zu einem aufsehenerregenden Schuh-Zoff zwischen Deutschland und Polen gekommen. Skisprung-Ikone Adam Malysz zeigte sich rückblickend überrascht, dass es aufgrund des Materials so großen Ärger gab.
Kurz vor dem Beginn der Olympischen Winterspiele 2022 lieferten sich Deutschland und Polen im vergangenen Winter einen erbitterten Streit. Grund dafür waren die neuen Schuhe, mit denen polnische Skispringer im Weltcup von Willingen an den Start gegangen waren.
DSV-Bundestrainer Stefan Horngacher beanstandete bei der FIS das Material von Stefan Hula und Piotr Zyla und sorgte damit schließlich für den Ausschluss des Duos.
"Ich glaube nicht, dass irgendjemand dachte, dass es zu einem solchen Zirkus werden würde", blickte Adam Malysz gegenüber "Przeglad Sportowy Onet" auf den brisanten Schuh-Zoff zurück. Der ehemalige Vierschanzentournee-Sieger arbeitet nach seinem Karriereende inzwischen als polnischer Verbandschef.
Skispringer: Horngacher wusste wohl von Plänen
Horngacher habe als ehemaliger polnischer Nationaltrainer "gewusst, dass wir an diesen Schuhen arbeiteten, also wäre es schwer gewesen, das zu verbergen", erklärte Malysz.
Der internationale Skiverband FIS hatte offensichtlich beanstandet, dass die Änderungen an den Schuhen nicht schon beim vorausgegangenen Frühjahrsmeeting angekündigt wurden.
"Der größte Fehler war, dass diese Schuhe nicht schon im Mai beantragt wurden. Einerseits hat das Personal die ganze Zeit darauf geachtet, sie anderen nicht zu zeigen, um es geheim zu halten. Sie dachten, es handele sich nur um eine kleine Änderung, nicht um eine komplette Veränderung", erklärte Malysz.
Als Folge durften Polens Skispringer auch bei den vergangenen Olympischen Winterspielen in Peking noch mit dem Modell an den Start gehen.
