Mit 85 Siegen im alpinen Ski-Weltcup ist Mikaela Shiffrin die erfolgreichste Frau in der Geschichte des Sports. Dass die US-Amerikanerin auch den Allzeit-Rekord des Schweden Ingemar Stenmark (86 Siege) überbietet, ist nur eine Frage der Zeit. Eine Ski-Legende ist sich dennoch sicher, dass sie im Duell mit Shiffrin locker die Oberhand behalten hätte.
Die 27-Jährige beeindrucke sie durchaus, gab Marielle Goitschel im Gespräch mit "Le Parisien" zu Protokoll. "Sie ist die Einzige, die an meine Medaillenanzahl herankommt."
Die 77-jährige Französin sagt aber auch: "Im Slalom war ich unschlagbar. Sie zu besiegen, wäre kinderleicht."
Goitschel beherrschte in den 1960er-Jahren den alpinen Ski-Zirkus. Sieben Mal kürte sie sich zwischen 1962 und 1968 zur Weltmeisterin. Bei den Winterspielen in Innsbruck 1964 und Grenoble 1968 gewann sie zudem Olympia-Gold.
Auch Shiffrins Vita weist bislang zwei Olympiasiege auf. Den WM-Titel konnte die viermalige Gesamtweltcupsiegerin allerdings bis dato "nur" sechsmal gewinnen.
Ski Alpin: 52 Weltcupsiege im Slalom für Mikaela Shiffrin
Goitschels Aussage überrascht dennoch: Während Shffrin vor allem in ihrer Paradedisziplin Slalom glänzt (52 Weltcupsiege, vier WM-Titel, einmal Olympia-Gold), dominierte Goitschel im Stangenwald nur 1968, als sie in Grenoble den Olympiasieg und WM-Gold feierte.
Beide Titel wurden damals bei einem Rennen im Rahmen der Winterspiele vergeben. 1962, 1964 und 1966 musste sich Goitschel im Slalom hingegen mit Rang zwei begnügen.
Im Weltcup gewann sie fünf Slalomrennen, landete dreimal auf dem zweiten, einmal auf dem Bronze-Rang und gewann 1967 und 1968 die Disziplinwertung - eine enorme Dominanz, bedenkt man, dass der Weltcup erst 1967 ins Leben gerufen wurde und damals nur sieben Slalomrennen umfasste. 1968 waren es immerhin schon zehn.
Dass ein Duell mit Shiffrin allerdings locker zu Gunsten Goitschels ausgegangen wäre, darf durchaus infrage gestellt werden.

