Frankreichs Biathlon-Star Quentin Fillon Maillet zahlt in dieser Saison einen hohen Preis für seine Erfolge aus dem Vorjahr. Der Gesamtweltcup-Sieger kommt einfach nicht in Form und läuft seinen Ambitionen hinterher. Bei der WM verfolgt er dennoch große Ziele. Wirklich retten können diese sein verkorkstes Jahr aber nicht mehr.
Acht Einzel-Siege im Weltcup, drei Silber- und zwei Goldmedaillen bei den Olympischen Spielen in Peking und als Krönung der Gesamtweltcup-Triumph: Die Biathlon-Saison 2021/22 hätte für Quentin Fillon Maillet kaum besser laufen können. Doch in der aktuellen Saison schwächelt der Franzose. Der 30-Jährige läuft seiner Form hinterher und spielt hinter den überragenden Norwegern nur die "zweite Geige".
Was genau seinen Formeinbruch verursacht hat, ist dem Dominator der Vorsaison nach wie vor ein Rätsel. "Im letzten Jahr war es ein positiver Kreislauf. Die Form war gut und die Ergebnisse waren da. In diesem Jahr ist alles etwas schwieriger", sagte der Franzose in einer Medienrunde am Montag.
An fehlender Leidenschaft liege es nicht, versicherte der Doppel-Olympiasieger. Bei der Motivation sehe es nach seinen überragenden Erfolgen in der Vorsaison allerdings anders aus. "Die war vielleicht nicht so wie in den Jahren davor. Das musste ich erst wieder aufbauen." Generell sei seine Motivation mittlerweile wieder auf dem normalen Level, nun aber fehle ihm das Selbstvertrauen.
Das fehlende Selbstvertrauen schlägt sich in den Ergebnissen in dieser Saison nieder. In 14 Einzel-Starts holte Maillet bislang nur einen einzigen Podestplatz. Dass er in der Gesamtweltcup-Wertung trotzdem auf dem vierten Platz liegt, macht ihm Mut. "Platz vier ist weit weg von einem Desaster, trotzdem hoffe ich, dass ich bald bessere Ergebnisse als zu Beginn der Saison holen kann."
Quentin Fillon Maillet: Biathlon-Saison nicht mehr zu retten
Bei der WM in Oberhof will er damit anfangen. "Was mir in diesem Jahr fehlt, ist ein Sieg. Wenn er bei der WM kommt, wäre ich sehr glücklich. Dieser individuelle Titel ist mein Ziel", legte der Franzose seine eigene Latte hoch.
Wirklich retten, so gab der 30-Jährige gleichzeitig zu, könnte ein WM-Titel seine Saison jedoch schon nicht mehr. "Ich wäre hin- und hergerissen, weil die eine Hälfte meiner Ziele außer Reichweite gerät", sagte er mit Blick auf den Gesamtweltcup, den er in diesem Jahr ziemlich sicher an Johannes Thingnes Bø abtreten muss.
Sollte er gegen Ende der Saison aber wieder erfolgreich sein, könne er immerhin noch "halbwegs zufrieden" sein.

