Die Freude über den Sieg gegen die deutsche Mannschaft bei der Handball-WM währte im norwegischen Lager nur kurz. Grund ist die Ansetzung des Viertelfinals gegen Spanien, vor dem den Skandinaviern nicht mal mehr Zeit zum Trainieren bleibt.
"Das ist ein Problem, das es immer wieder gibt. Ich denke, es ist unfair gegenüber Norwegen", klagte der frühere Handball-Profi und "TV2"-Experte Bent Svele über den eng getakteten Spielplan bei der Handball-WM, der vorsieht, dass die Norweger weniger als 48 Stunden nach dem Sieg gegen Deutschland in ihrem Viertelfinale gegen Spanien (Mi. 18:00 Uhr) ran müssen.
Erschwerend kommt hinzu, dass die Skandinavier für die K.o.-Runde ihr Quartier von Katowice nach Danzig verlegen müssen. Die 500 Kilometer lange Reise kostet zusätzlich Zeit und verhindert eine intensive Vorbereitung. Ein Problem, das übrigens auch auf die deutsche Mannschaft zutrifft. Ihr bleiben vor dem Viertelfinale gegen Frankreich (Mi. 20:30 Uhr) nur zwei Stunden mehr Zeit.
"Ich bin nicht überrascht, dass so etwas wieder und wieder passiert. Aber ich bin überrascht, dass sie es nicht hinbekommen, einen faireren Spielplan zu gestalten. Es ist schon klar, dass es um finanzielle Interessen geht, am Ende sollte die Spieler aber unter den gleichen Bedingungen antreten können", beschwerte sich Svele, der von einer "sehr unfairen" Planung sprach.
Ärger bei der Handball-WM: "Es ist unfair"
Im norwegischen Team hielten sie sich mit direkter Kritik an der Ansetzung hingegen etwas zurück. So meinte etwa Manager Jonas Wille: "Die Dinge sind, wie sie sind. Wir sind froh, im Viertelfinale zu stehen und werden nicht weinen und uns über irgendetwas beschweren."
Gøran Johannessen sprach derweil von einem "nicht wirklich optimalen" Spielplan und sagte: "Man sollte unter gleichen Voraussetzungen antreten, aber das ist nicht der Fall. [...] Es versteht sich von selbst, dass das unfair ist." Auch Christian O'Sullivan erkannte, dass Spanien "einen Vorteil hat". Am Ende sei man aber machtlos: "Es ist, wie es ist."







