Der russische Schach-Großmeister Sergey Karjakin geht weiterhin von einem Sieg seines Landes im Krieg gegen die Ukraine aus. Mittlerweile muss aber auch der frühere WM-Gegner von Magnus Carlsen und glühende Anhänger von Vladimir Putin eingestehen, dass in dem rücksichtslosen Feldzug nicht alles nach Plan läuft. Über die Gründe schweigt er sich aus.
Seit vielen Jahren funken Schach-Großmeister Sergey Karjakin und Russlands Machthaber Vladimir Putin auf einer Wellenlänge. Beide verstehen sich gut, Karjakin tritt regelmäßig als großer Verfechter der Politik Putins auf.
So auch im Interview mit der staatlichen Nachrichtenagentur "RIA Novosti", in dem der Schach-Profi einmal mehr einen Sieg seines Landes ankündigte.
"Natürlich" werde die Operation in der Ukraine mit einem Sieg Russlands enden, sagte Karjakin: "Ich glaube daran." Sein Heimatland habe auch "gar keine Wahl", ergänzte der 33-Jährige, der sich von Beginn an als großer Befürworter des russischen Angriffs positionierte.
Doch so sehr Karjakin den Krieg gegen das Nachbarland auch begrüßt, so muss auch er zugeben, dass der Feldzug nicht nach Plan verläuft.
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Schach: Sergey Karjakin sieht "schlaue Menschen" in Russlands Regierung
Auf die Frage, was in seinen Augen hätte besser laufen können, sagte der Kreml-treue Schach-Profi: "Das ist ein sehr ernstes Thema, das man mit seinen verschiedenen Aspekten für Stunden diskutieren kann. Auf der einen Seite denkt jeder, der den Kampf von außen betrachtet, dass er ein Stratege ist und genau weiß, was nötig ist."
Auf der anderen Seite glaube er aber auch, dass es "in unserer politischen Führung schlaue Menschen gibt, die auch alles sehen. Doch aus irgendeinem Grund können auch sie manche Probleme nicht lösen", äußerte Karjakin leise Kritik am Regime.
Wieso manche dieser Probleme nicht gelöst werden, wolle er nicht sagen. "Die Beantwortung würde ich den Lesern überlassen", sagte der 33-Jährige.


