Schon vor dem abschließenden Gruppenspiel gegen Deutschland will die norwegische Nationalmannschaft bei der Handball-WM am Samstag den Einzug ins Viertelfinale klarmachen. Rückraumspieler Sander Sagosen hat vor der Partie scharfe Kritik am kommenden Gegner Katar geübt.
"Es ist sehr schade, dass man sich einen gewissen Erfolg einfach kaufen kann", klagte der 27-Jährige gegenüber der norwegischen Nachrichtenagentur "NTB" über die Methoden des Emirats.
Katar stellt beim Weltturnier eine Mannschaft, in der nur fünf der 18 Spieler tatsächlich im eigenen Land geboren sind. Die restlichen Akteure lockte der dortige Verband mit üppigen Gehältern in den Wüstenstaat. Laut "NTB" streichen die eingebürgerten Stars bis zu einer Millionen Euro pro Jahr in Katar ein.
Der Weltverband ermöglicht dieses Vorgehen explizit durch sein Regelwerk. Selbst Spieler, die schon einmal für eine andere Nation gespielt haben, können für ihre Wahlheimat auflaufen, wenn sie vorher drei Jahre lang auf der internationalen Bühne pausieren.
Katar 2015 noch Vizeweltmeister im Handball
Für Sagosen und Co. käme so etwas nicht infrage. "Das norwegische Team ist auf jeden Fall sehr stolz unser Land zu vertreten. Das ist ein Gefühl, das alles Geld übersteigt", stellte der Toptorschütze klar.
"Wenn wir das Trikot anziehen und die norwegische Flagge auf der Brust sehen, dann ist das etwas Besonderes. Ich kann nicht sagen, wie andere Spieler das in anderen Ländern empfinden", stichelte der Superstar vom THW Kiel weiter.
Der katarische Verband wollte sich gegenüber "NTB" nicht zur Kritik äußern.
Katar ist seit der Heim-WM 2015 im Handballsport engagiert. Damals gewann der Gastgeber die Silbermedaille.
Bei der aktuellen Weltmeisterschaft droht den Katarern derweil ein früheres Aus. In der Zwischenrunde steht das Team noch sieglos mit null Punkten neben Argentinien am Ende der Gruppe III.







